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Testimonianze delle persone colpite

"All'inizio, la stomia è stata un'enorme seccatura per me. Ho resistito all'operazione per molto tempo. Ma lo scambio con le persone colpite mi ha aiutato a sentirmi a mio agio".
"Il mio motto: No way, no way! Ieri ho fatto un tuffo in acqua: volo con il parapendio, vado in bicicletta e scendo con gli sci".
"Finalmente, i miei dolori di stomaco e lo stress da toilette sono finiti! Ho una nuova vita. L'unica cosa che rimpiango: Avrei dovuto fare questa operazione 20 anni fa".
"Oggi posso finalmente mangiare e godermi La mia dieta è molto più equilibrata e ho di nuovo il mio peso normale".
"Prima dell'operazione, viaggiare era sempre uno stress enorme. Ora, con la stomia, posso finalmente godermi le mie vacanze, puro relax"!
"A causa della mia colite ulcerosa sono persino andato nel panico perché non sarei sopravvissuto al viaggio nel letto d'ospedale dalla mia stanza alla sala operatoria senza un guasto. Dopo l'operazione questa pressione era improvvisamente sparita, una nuova vita!"
"Ho resistito a lungo e ho avuto paura di un'operazione allo Stoma. Ora sono solo felice, sono una persona nuova! Invece di passare 6 ore in bagno, posso cambiare il mio Stoma in 5 minuti alla volta e sono finalmente di nuovo attivo e rilassato, posso lavorare e viaggiare".

 

Körperliche Veränderungen / Künstlicher Darmausgang

Der Krebs hat Nicolas Körper auf irreversible Art verändert. Wegen eines Tumors im Darm wurde ihm ein künstlicher Darmausgang gelegt. Schnell war für ihn klar, dass er sich damit nicht verstecken will. Was diese Veränderung für sein Leben bedeutet hat und wie er heute damit umgeht, erzählt er uns in dieser Folge. Diese Folge wird unterstützt durch Janssen Oncology.

Die Mitarbeiter*innen bei Janssen arbeiten daran, Krebserkrankungen durch Prävention, Behandlung und Heilung vollständig zu eliminieren und den Betroffenen so mehr Zeit und Lebensqualität zu schenken.Mehr Infos zum Engagement von Janssen: www.Janssen.com

Wir freuen uns sehr über Rückmeldungen, Ideen und Themenvorschläge für unseren Podcast. Schreib uns gerne auf Instagram (@lebenmitkrebs_ch), Facebook (@LebenmitKrebsSchweiz) oder via E-Mail auf info@lebenmitkrebs.ch. Alles Liebe Nadine & Sandra Disclaimer: Gekennzeichnete Folgen wurden mit finanzieller Unterstützung der jeweiligen Unternehmen erstellt. Die Unternehmen haben keinen Einfluss auf den finalen Inhalt der Folgen. Die Unternehmen sowie die Produzentin übernehmen keine Verantwortung für wiedergegebenen Meinungen und Aussagen von Interviewpartnern in den jeweiligen Folgen. Die unterstützenden Unternehmen und die Redaktion geben ebenso wenig individuelle Empfehlungen in Bezug auf die Diagnose oder den Behandlungsplan von Patienten und Patientinnen. Diese Fragen sind mit den behandelnden Ärzt*innen zu besprechen.

Erleben Sie den Podcast.

Liebe, Sex - und Stoma

Liebe, Sex – und Stoma Sex ist die schönste Nebensache der Welt – auch mit einem Stoma. Marcel Brunner und seine Partnerin Bianca Gilardoni beweisen, dass sich »Schmetterlinge im Bauch« nicht vom Beutel am Bauch vertreiben lassen.

Unter dem folgenden Link können Sie diesen Beitrag von Marcel und Bianca lesen.

Stoma nach Darmkrebs – ein völlig normales Leben

Im Alter von 20 Jahren bekommt Silvan die Diagnose Darmkrebs. Sein erster Gedanke: «Bloss keinen künstlichen Darmausgang». Heute hat er ein Stoma und führt ein völlig normales Leben.

«Waren Sie schon einmal an einem Festival auf der Toilette? Kein schöner Ort. Mir bleibt er erspart, seit ich ein Stoma habe», lacht Silvan und hebt damit gleich einen Vorteil seines Stomas heraus. Der 24-Jährige hat seit vier Jahren einen künstlichen Darmausgang und betont: «Stoma ist nach wie vor ein Tabuthema, man weiss nichts darüber; oder man hat Vorurteile, so wie ich es hatte». Vorurteile, dass es stinkt, laute Geräusche macht und unappetitlich ist. Silvans erster Gedanke nach der Darmkrebsdiagnose war deshalb auch: «Wenn ich bloss kein Stoma brauche!»

Genetisch hohes Erkrankungsrisiko

Dass er besonders gefährdet ist, an einem Tumor zu erkranken, liegt in der Genetik. Von seiner Mutter hat er das sogenannte Lynch Syndrom geerbt. Ein erbliches Tumorsyndrom, das durch ein stark erhöhtes Risiko für die Entstehung verschiedener Krebserkrankungen gekennzeichnet ist. Während seine Mutter gesund ist, zeigten sich beim damals 20-Jährigen mitten im Militärdienst erste Symptome. «Ich hatte Blut im Stuhl, musste ständig zur Toilette und spürte ein unangenehmes Pulsieren am After.» Silvan wurden Salben gegen Hämorrhoiden verschrieben, gebessert hat sich sein Zustand nicht. Erst ein zweiter Truppenarzt sah den Ernst der Lage und schickte Silvan zur Abklärung ins Spital. Diagnose: Darmkrebs, lokalisiert direkt am After. «Der Tumor sass direkt am inneren Schliessmuskel – mir wurde sofort klar, was eine Operation bedeutet», erinnert er sich. Er wurde vor die Wahl gestellt: Entweder Windeln oder Stoma. «Was für eine tolle Entscheidung für einen jungen Mann. Das Stoma hat mich dann doch weit mehr überzeugt», so Silvan.

Vorurteile abbauen mit offener Kommunikation

Die Schmerzen wurden in der Folge so stark, dass sich Silvan die Operation herbeisehnte und sogar darauf freute. «Es war mir alles egal, ich wollte einfach, dass die Schmerzen verschwinden», erzählt Silvan. Mit der Tumorentfernung wurde in derselben Operation der After verschlossen, der Darm «umgeleitet» und ein künstlicher Ausgang in die Bauchdecke gelegt. Nach einem dreiwöchigen Spitalaufenthalt folgte die Reha, wo er im Umgang mit dem Stoma geschult wurde und sich auch einer Chatgruppe junger Stomaträger, der young ilco Schweiz, anschloss. «Die Gruppe mit inzwischen 40 jungen Stomaträgern hat eine Art Selbsthilfecharakter, wir tauschen Tipps aus und sind da, wenn jemand ein Problem hat.» Und auch im Umgang mit dem Stoma wurde er schnell zum Experten: «Es ist keine Hexerei, einen Stomabeutel zu wechseln und inzwischen habe ich Routine», so Silvan. Er ist gar so routiniert, dass er in einem Bewerbungsgespräch eine kurze Pause zum Wechseln einlegte und den Job am Ende bekommen hat. «Ich bin ein offenes Buch, beantworte alle Fragen und möchte damit einen Beitrag leisten, Vorurteile und Stigmatisierung abzubauen».

«Zum Glück kann ich weiterhin alles essen»

Mit welchen Fragen wird er denn besonders häufig konfrontiert? «Die Klassiker sind: Spürst du, wenn etwas kommt? Nein, und ich kann es auch nicht steuern. Wie oft muss der Beutel gewechselt werden? Das ist abhängig von der Nahrungszufuhr. Stinkt es? Nein – der Beutel hat einen Kohlefilter und man riecht nichts, ausser wenn ich den Beutel wechsle. Nach mir gehst du also besser nicht auf die Toilette. Ausserdem kann es manchmal vorkommen, wenn mal viel Gas im Beutel ist, dass etwas Luft entweicht. Das stinkt auch ziemlich und ich muss dann den Beutel so schnell wie möglich wechseln. Macht es Geräusche? Ja, wenn Gas entweicht. Aber es stinkt nicht».

 

Lebensqualität ist top

Und wie beurteilt er seine Lebensqualität? «In einem Wort: top! », so Silvan. Auch beruflich kann er als gelernter Koch Vollgas geben. «Ich arbeite 100 Prozent und bin einfach glücklich, dass ich weiterhin alles essen bzw. probieren kann. Ohne das wäre ich kein so guter Koch mehr». Bei seinen Arbeitgebern ist er bislang immer auf viel Verständnis gestossen, etwa wenn er häufiger Pausen zum Wechseln des Beutels einlegen muss. Und auch aus seinem Umfeld erntet er nur positives Feedback, ist als Fussballtrainer aktiv und führt ein völlig normales Leben.

Angesprochen auf die Frage nach einer Partnerin wird er allerdings nachdenklich: «Das ist ein Thema, das mich beschäftigt. Ich habe und hatte seit dem Stoma keine Partnerin und frage mich schon, was ist, wenn ich jemanden kennenlerne. Aber wenn es die Richtige ist, wird sie damit umgehen können.» Und mit seinem Humor punktet Silvan allemal. Stoma hin oder her.

 

Zurück zu sich und zur Natur

Interview mit Mirjam Hill

Text: Anita Steiner Kommunikation

Wer’s nicht besser weiss, sieht in Mirjam Hill lediglich eine ewig jung gebliebene, fröhliche Frau. Die Lebensgeschichte der sympathischen Persönlichkeit überrascht deshalb umso mehr. Was die 49-Jährige in ihrem Rucksack tragen muss, würde locker für mehrere Leben reichen – und ein dickes Buch füllen. Morbus Crohn in einer der Hauptrollen und an Dramaturgie nicht zu toppen.

Mirjam strahlt und bittet uns in ihr gemütliches Zuhause. Ihre vierbeinige Freundin Elly wartet geduldig im stylischen Vintage-Koffer-Bett, bis sie uns ebenfalls begrüssen darf. Runde Türbogen, etliche Pflanzen, warme Erdtöne. Eine echte Oase, in der man sich sofort wohlfühlt. Das liegt insbesondere auch an der liebenswürdigen Ausstrahlung der beiden Bewohnerinnen. Man erkennt sofort: Mirjam hat eine besondere Begabung, offen und mitfühlend mit Mitmenschen umzugehen. Ein Talent, das sie in ihrer eigenen Naturheilpraxis zur beliebten Ansprechperson macht. Doch heute geht es zur Abwechslung um sie selber …

Ausserirdisch krank
Ihre Odyssee beginnt bereits bei ihrer Geburt 1969. Sie weint nur und hat dauernd Bauchschmerzen. «Ich war wirklich ein komisches Kind und wusste nicht, weshalb ich essen sollte, da das ja nur Qual für mich bedeutete.» Deshalb verweigert sie die Nahrung. Die Aussenseiterin ist oft alleine, spricht kaum. Ihr älterer Bruder übernimmt die Funktion als Sprachrohr. «Ich habe mich immer wieder gefragt, was ich hier auf Erden mache, ich habe mich wie eine Ausserirdische gefühlt.» Rückblickend hat ihr die Kindheit geholfen, sie gestärkt und reifen lassen, auch wenn es alles
andere als lustig war. Spitalaufenthalte gehören zum Alltag: wiederholte Versuche von künstlicher Ernährung, Bronchitis und unzählige (Not-)Operationen, vom Rektum über Fisteln bis zur Gebärmutter – keine einzige ohne Komplikation. Erschwerend kommt dazu, dass Mirjam von unerklärlichen Symptomen gepeinigt wird und ihr Körper auf übliche Behandlungen ebenfalls aussergewöhnlich reagiert. So sind ihre Blutwerte jeweils prima, obwohl bereits ein Darmdurchbruch oder Infektionen bestehen. Bei Infusionen und Kortisonbehandlungen muss sie erbrechen, Spitalinfektionen zieht sie magisch an und gegenüber Antibiotika ist sie resistent. Auch ihre Operationswunden wollen partout nicht heilen: Bei andern dauert die Heilung zwei Wochen, Mirjam lebt seit 15 Jahren mit einer offenen Wundhöhle. Man glaubt es kaum, ein Arzt nennt sie deshalb «Pavianarsch ». Anfang 20 nimmt Mirjam stetig ab, trotz künstlicher Ernährung hat sie weiterhin Durchfall und muss dauernd erbrechen. Da geben die Ärzte jegliche Hoffnung auf und stempeln sie als magersüchtig ab. 

Nebst den körperlichen Beschwerden sind vor allem die nicht zu kaschierende Aussichtslosigkeit angesichts der unzähligen Behandlungsversuche und den entsprechenden Rückschlägen eine unheimliche Belastung für die ganze Familie. 

Dem Tod von der Schippe gesprungen
Wenn sich die Prophezeiungen der Ärzte erfüllt hätten, so wäre Mirjam bereits mehrmals verstorben.
«Auch für meine Eltern war dies sehr schwer. Ein Arzt hat sie nach einer erneut missglückten Behandlung vor die Wahl gestellt, ob sie mich im Spital sterben lassen wollen oder ob sie mich zum Sterben nach Hause nehmen wollen.» Solch vermeintliche «End-Phasen» habe sie schon unzählige Male erlebt. Weshalb und wie sie ihre Kräfte in letzter Sekunde immer wieder mobilisieren konnte, ist ihr selber ein Rätsel. Mit den verblüfften Reaktionen des Medizinpersonals weiss sie inzwischen umzugehen. Oft hört sie dann Sätze wie: «Wir haben noch nie erlebt, dass das jemand überlebt!» All ihre Nahtoderlebnisse haben Mirjam dazu veranlasst, sich früh mit dem Thema zu beschäftigen. «Ich finde es schade, dass der Tod ein Tabuthema ist, denn er gehört zum Leben und ist für mich eine Art Übergang, auf den man sich auch freuen darf.» 

Stehauffrauchen
Trotz der gesundheitlichen Einschränkungen lässt sich Mirjam nicht einschüchtern. Sie absolviert nach Schulabschluss eine Lehre als Pharmaassistentin und verbringt anschliessend drei Monate in England. Nach ihrer Rückkehr dann der nächste Tiefschlag: Die 20-Jährige nimmt aufgrund ihrer Bauchschmerzen lebensbedrohlich ab, ihre Gelenke und die Speiseröhre verweigern den Dienst, Diagnose: Morbus Crohn. «Ich war froh, dass dies endlich einen Namen hatte und jemand eine Lösung bot», erinnert sich Mirjam. Doch die Kortisonbehandlung verschlimmert die Situation und sie wird als Notfall in die Aeskulap-Klinik in Brunnen eingewiesen. Zuerst denkt die kleine Rebellin, Naturheilkunde sei doch nur «Seich» – doch als sie erneut fast stirbt, lässt sie sich darauf ein. Damals wiegt die 1,58 m grosse Frau nur noch 34 Kilo. «Ich hatte richtig Angst, diese vegane Vollwertkost zu essen, denn zuvor hat mein Gastroenterologe mir zu ‹viel Fleisch, Zucker und  Weissmehlprodukten› geraten. Aber: Es hat sich regelrecht eine neue Welt eröffnet und ich habe relativ schnell und gut auf die Umstellung reagiert.» Rund zwei Jahre verbringt Mirjam stationär  und ambulant in der Klinik und unterzieht sich mehreren Therapien. «Warum ich?» Mirjam gibt offen zu, mit ihrem Schicksal gehadert zu haben. «Ich bin die ärmste Sau!», habe sie oft gedacht. Doch diese Stufe gehöre genauso zur Entwicklung. Irgendwann kam die Erkenntnis, dass Selbstmitleid ihr nicht helfe und sie etwas ändern müsse. Raus aus der Opferhaltung, rein in die  Eigenverantwortung.
Hätte sie diese Berg- und Talfahrt nicht selber mitgemacht, könnte sie heute auch nicht im gleichen Masse als Therapeutin helfen, erklärt sie besonnen. Faszination Naturheilkunde «Lange habe ich die Möglichkeiten und die Kraft der Naturheilkunde nicht erkannt – zum Glück habe ich zurück zum alten Wissen gefunden!» Vermutlich ist es genau diese gesunde Skepsis, die sie heute als  Therapeutin so vertrauenswürdig macht. 2006 hat sie ihre Ausbildung als dipl. Naturheilpraktikerin TEN abgeschlossen, die verschiedenen Methoden fast dreissig Jahre am eigenen Leib ausprobiert und bleibt auch heute immer auf dem aktuellsten Stand. Bücher zum Thema Gesundheit und Ernährung verschlingt die wissbegierige Frau regelrecht. «Ich hätte 1000 Tipps, doch ich halte mich  damit zurück – ausser jemand verlangt danach. Denn ich weiss, dass man als Betroffene mit gutgemeinten Ratschlägen überhäuft wird.» Als IV-Bezügerin schafft Mirjam den Spagat und engagiert sich rund 10 bis 20 Prozent in ihrer krankenkassenanerkannten Naturheilpraxis.
Finanziell lohne sich das nicht, doch helfen sei ihr definitiv wichtiger. «Was mich als Therapeutin besonders reizt, sind Patienten, die als austherapiert gelten oder glauben, schon alles versucht zu haben, also eigentlich Fälle wie mein eigener. Es gibt immer Luft nach oben, Verbesserungspotenzial. Ich bin selber das beste Beispiel, dass es sich lohnt, manchmal aussergewöhnliche Wege zu gehen.»

«Das Stoma hat mir das Leben gerettet»
Chirurgen haben immer wieder von der Stomaoperation gesprochen. «Ich kannte das nur von meiner Tante, die trug wegen ihres Stomas nur noch Kleider. Für mich war klar: niemals einen  solchen Sack am Bauch und einen Bundfaltenrock!» Doch es kam anders. Damals ist sie 29 Jahre alt, wiegt lediglich 24 Kilo und ist einmal mehr notfallmässig im Spital. Um 2 Uhr nachts erneut die Entscheidung: sterben oder OP. Wo sie ihr Stoma wolle – es sei nur vorübergehend. Anfangs habe sie ihren künstlichen Darmausgang gehasst, sie habe sich über sich selber geekelt und sich versteckt. Damals waren nur riesige Beutel erhältlich, die leider allzu oft zu Missgeschicken führten. «Ich habe mich gefühlt, als ob ich der einzige junge Mensch auf der Welt mit einem Stoma  wäre.»
Heute hat sich Mirjam mit ihrem Stoma arrangiert und geht offen mit dem Thema um. Auch dieses Jahr möchte sie – wenn es ihre Gesundheit zulässt – wieder am Stoma-Tag vom 6. Oktober 2018 im Stadttheater Olten teilnehmen.

Freundschaften auf dem Prüfstand
Wenn man wie Mirjam immer wieder – zum Teil für lange Zeit – ins Spital muss oder aufgrund der Krankheit nur schwer am normalen Leben teilnehmen kann, zieht sich das soziale Umfeld oft zurück.
So auch bei Mirjam. Anfang 20 war dies besonders belastend für die junge Frau. Lange Zeit waren die Eltern ihre einzigen Bezugspersonen. «Und irgendwann kommt der Punkt, an dem man sich fragt, ob man überhaupt fähig ist, Freundschaften zu schliessen und zu halten.» Heute darf sie auf eine Handvoll sehr guter Freundinnen zählen – und natürlich auf die dreijährige  Mischlingshündin Elly, die immer an ihrer Seite ist. Ein Blick zurück und einer nach vorne Ob sie etwas ändern würde, wenn sie in ihre Vergangenheit reisen könnte? «Nein, ich habe all das
gebraucht, so hart es war und ist.» Und was war das Schlimmste? «Mit 23 zu erfahren, dass ich IV-Bezügerin sein muss. Ich habe immer gern gearbeitet, dieser Bescheid war schlimmer als all die Diagnosen. » Mirjam strahlt bei der Frage, wie es ihr heute gehe: «Seit ein paar Monaten kann ich zum ersten Mal sagen, dass ich gerne lebe. Seit es mir durch meine neue Ernährung besser  eht, kommt auch die Lebensenergie. Meine offene Wundhöhle nach einer missglückten Rektumsamputation fängt langsam an zu heilen und seit fast fünf Jahren muss ich nicht mehr regelmässig  Schmerzmittel schlucken – ein Rekord! Ich bin noch weit weg von gesund, aber es ist endlich ein Zeichen, auf das ich lange gewartet habe.» Kurz zusammengefasst geht es bei der  Ernährungsmethode darum, Produkte wie Mais, Soja, Rapsöl, Zucker und Süssstoffe, Eier, Milchprodukte, Schweinefleisch, Fisch aus Aquakultur, Gluten, Glutamat, natürliche und künstliche Aromen sowie Zitronensäure zu meiden.*

Guter Rat ist … kostenlos
Sie sei schon immer ein kleiner Rebell gewesen und sei überzeugt, dass ihre Sturheit ihr geholfen habe. Mirjams Tipp: «Verlasst euch auf euer eigenes Gefühl und tragt selber Verantwortung für euren Körper. Es ist durchaus hilfreich, mal Nein zu sagen und nach eigenen und manchmal auch ungewöhnlichen Lösungen zu suchen.»
Mehr über Mirjam und ihre Naturheilpraxis unter www.naturheilpraxis-hill.ch

*Nachzulesen im Buch «Mediale Medizin» von Anthony William.

Quelle

Crohn / Colitis Info

Das ist keine «sexy Krankheit»

Zentralschweiz am Sonntag, 22.10.2017

Interview: Hans Graber, hans.graber@luzernerzeitung.ch

Bruno Raffa (53), Präsident der SMCCV, musste früher bis zu 30 Mal pro Tag aufs WC. Ein künstlicher Darmausgang brachte ihm nun viel Lebensqualität zurück. Ein offenes Gespräch über gleich mehrere Tabubereiche.

Bruno Raffa, Sie engagieren sich seit 20 Jahren für Menschen mit den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa (siehe Kasten). Was ist Ihre Motivation, über so lange Zeit den Kopf hinzuhalten und sich als eine Art Botschafter von doch höchst unangenehmen Krankheiten mit als «gruusig» geltenden Begleiterscheinungen zu betätigen?

Am Anfang meiner «Krankheitskarriere» habe ich viele Fehler gemacht, ich fühlte mich ziemlich alleine damals. Meine Motivation ist, dass andere eben weniger Fehler machen, spüren, dass sie nicht alleine sind und gute Informationen von kompetenter Stelle erhalten. Das ist wichtig, denn eine gute Information und ein möglichst mündiger Patient ermöglichen es, schneller die richtige Therapie zu finden. Je länger man wartet, desto mehr Langzeitschäden sind zu erwarten.

Wie alt waren Sie, als die Krankheit ausbrach?

Um die 30, das kam schleichend. Ich war verheiratet, drei kleine Kinder waren da. Das war nicht einfach für mich und natürlich auch für die Familie nicht, wenn der Mann und Vater sich immer mehr zurückzieht und nur noch zu Hause hockt.

Ist Ihre erste Ehe wegen dieser Krankheit gescheitert?

Es mag eine kleine Rolle gespielt haben, war aber sicher nicht der Hauptgrund. Ich kenne übrigens viele langjährige Paare, von denen nur eine Person von einer Chronisch entzündlichen Darmerkrankung betroffen ist, und es funktioniert trotzdem gut in der Beziehung.

Welche Fehler haben Sie in den Anfängen gemacht?

Ich habe mich nach immer heftiger auftretenden Anzeichen der Krankheit zurückgezogen und mich isoliert, ich habe meine Krankheit fast ein wenig verheimlicht und nicht mal dem Hausarzt gesagt, wie schlecht es mir ging. Es war eben mehr als hin und wieder ein bisschen Durchfall und etwas Bauchschmerzen und vielleicht auch mal ein bisschen Blut im Stuhl. Deshalb ist es auch länger gegangen bis zur Diagnose und zur darauf abgestimmten Therapie, was gerade bei diesen Krankheiten sehr wichtig ist. Und ein weiterer Fehler: Ich habe mich lange gewehrt gegen «Chemie».

Und die braucht es?

Ja, bei derartigen Entzündungen ist das nötig, um die Krankheit einigermassen in den Griff zu bekommen.

Aber heilbar sind die beiden Krankheiten nicht?

Nein, wobei man vor allem Colitis Ulcerosa mit einem künstlichen Darmausgang, einem Stoma, zum Verschwinden bringen kann, weil dabei das kranke Stück des Dickdarms entfernt wird. Ich habe seit Dezember letzten Jahres ein Stoma und bereue es ein wenig, dass ich das nicht schon viel früher habe machen lassen. Es geht mir wirklich viel besser als früher.

Wie es Ihnen früher ging, wissen Hunderttausende: 2011 haben Sie in der TV-Sendung «Aeschbacher» recht freimütig über Ihren Alltag erzählt, der permanent geprägt war vom Gedanken, dass irgendwo eine Toilette in der Nähe ist, weil Sie diese bis zu 30 Mal pro Tag aufsuchen mussten. Vom Rückzug ins Schneckenhaus bis zum Outing am TV – wie kam dieser Wandel?

Durch die Krankheit bin ich allmählich ein anderer geworden. Ich habe gelernt, dass es für mich das Beste ist, wenn ich mich öffne und ohne Umschweife sage, was ist. Selbstverständlich rieb ich das nicht gerade appetitliche Thema nicht gleich jedem unter die Nase, der mir begegnete, aber ich fand es wichtig, dass Leute, mit denen ich regelmässig zu tun habe, wussten, was mit mir ist. Dieser Wandel kam nicht von heute auf morgen, aber Selbsthilfegruppen und die Patientenorganisation haben mir aufgezeigt, dass ich mit meinem Problem nicht alleine bin. Der Austausch mit anderen Betroffenen brachte mir Sicherheit. Ich habe mich nie vorgedrängt und das Rampenlicht gesucht, ich habe auch für dieses Interview eine 25-Jährige vorgeschlagen...

...das stimmt, aber wir wollten zumindest diesmal Sie...

...ja, und ich kann schlecht Nein sagen. Wenn es dem Anliegen des Vereins dient und wenn ich mehr Verständnis für Betroffene wecken kann, mache ich das gerne, nach wie vor.

Wie reagieren Menschen, denen Sie erstmals von Ihrer Krankheit erzählen?

Meistens durchaus verständnisvoll. Die meisten wollen einem helfen und geben viele Tipps – was mit der Zeit auch nervend sein kann. (lacht) Ich versuche, immer ein bisschen zu spüren, ob und wie genau die Leute über die Krankheit Bescheid wissen wollen. Ich merke auch, dass viele völlig falsche Vorstellungen haben. Sie denken, «der hat was im Bauch, das ist sicher psychisch». Oder sie sprechen vom «Magen», obwohl der Darm betroffen ist.

Ist Offenheit ein gutes Rezept für alle Betroffenen?

Ich plädiere tendenziell dafür, dass man zumindest die nähere Umgebung informiert, aber das machen längst nicht alle. Sie schweigen. Viele haben halt auch Angst, um die Arbeitsstelle vor allem, weil es tatsächlich Ausfälle geben kann, wenn wieder ein Krankheitsschub kommt. Deshalb verheimlichen sie die Krankheit und sprechen nicht gern darüber. Es ist ja auch unangenehm, denn es geht um WC, um Gestank usw. Es ist wirklich nichts Schönes. Eine Chronisch entzündliche Darmerkrankung ist definitiv keine «sexy Krankheit». Über Krebs wird in der Öffentlichkeit unbefangener diskutiert als über Darmerkrankungen.

Schämt man sich für sich selber?

Das ist so. Alleine x Mal aufs WC gehen zu müssen, kann einem sehr peinlich werden, zumal ja auch mal ein Unfall passieren kann. Unfall? Ja, man macht in die Hose, das ist auch mir mehr als einmal passiert, denn je nach Krankheitsphase kann die Sache so dringend werden, dass es nicht mehr aufs WC reicht. Das ist dann wirklich sehr erniedrigend für einen selber, ein ganz schlechter Tag in einem ohnehin belasteten Leben. Mich haben solche Missgeschicke echt fertiggemacht – und ein Unfall steigert die Angst vor dem nächsten.

Haben Sie in solchen Phasen je an Suizid gedacht?

Nein, das dann doch nicht. Ich hing trotz allem am Leben.

Kann man Unfällen nicht vorbeugen, durch angemessene Ernährung zum Beispiel?

Schwierig, denn man hat ja nicht Durchfall, weil man etwas Schlechtes gegessen hat, sondern weil die Darmschleimhaut entzündet ist. Ein Medikament kann heute helfen – und morgen ist alles noch schlimmer. Es gibt auch keine entsprechende Diät. Man kann neun Mal etwas essen und verträgt es problemlos, aber das heisst nicht, dass es auch beim zehnten Mal so ist.

Ist es bei allen Patienten mehr oder weniger gleich?

Nein, die Krankheit verläuft unterschiedlich. Die einen haben einmal pro Jahr einen Schub oder sogar nur einmal überhaupt, andere dagegen kommen aus dem Schub praktisch nie mehr heraus. Ich hatte zwei Schübe pro Jahr, jeweils im Frühling und Sommer ein paar Wochen lang.

Und die Therapie?

Auch sie ist nicht einheitlich. Es gibt nicht das Tablettli x oder die Spritze y – und dann geht es besser. Man probiert vieles aus, schaut, was einem guttut und was weniger. Es ist sehr wichtig, zusammen mit dem Gastroenterologen die richtige Therapie zu finden. Man sollte nie selber Medikamente absetzen, wenn es einem etwas besser geht, denn auch eine schwache Entzündung muss gestoppt werden, sonst wird die Darmschleimhaut immer mehr geschädigt.

Das Stoma hat nun für Sie vieles zum Guten gewendet. Warum haben Sie das nicht früher machen lassen?
Weil ich immer hoffte, dass irgendwann das Medikament kommt. Und ein künstlicher Darmausgang war auch für mich eine Horrorvorstellung, die mir Angst machte. Auch ich wäre doch am liebsten einfach normal, wie alle anderen.

Ist es so schrecklich, wie Sie sich das vorgestellt haben?

Mir geht es heute tausendmal besser als noch vor einem Jahr, ich muss keine Medikamente mehr nehmen, dieser ewige WC-Stress ist weg. Einfach weg. Diese Vorteile wiegen bei Weitem auf, dass aus der Bauchwand ein Stückchen Darm heraushängt, an welchem ich ein Säckchen befestigen und regelmässig leeren muss. Ich habe keine Schmerzen, denn das Darmstück hat keine Nerven, und es stinkt auch nichts, dank Filtern und anderen Technologien hat man heute perfekte Systeme. Klar, ein schöner Anblick ist das trotzdem nicht, und die ersten paar Male erschrickt man selber ein wenig, wenn man das Stück Darm am Bauch sieht, aber das ist nichts gegen den Gewinn an Lebensqualität.

Und jetzt engagieren Sie sich auch bereits öffentlich für Stomas. Sie scheinen wirklich eine missionarische Ader zu haben.

(lacht) Nein, ich plädiere nicht für ein Stoma als Allheilmittel, mir geht es nur darum, den Leuten die Angst davor zu nehmen, damit sie sich nicht wegen teils falscher Vorstellungen eine mögliche Option verbauen. Vor allem bei jüngeren Patienten ist es übrigens auch möglich, das Stoma nach einer gewissen Zeit wieder rückgängig zu machen.

Ihre zweite Frau Claudia haben Sie in den Anfängen in der Selbsthilfegruppe kennengelernt, sie leidet an Morbus Crohn. Ist die Krankheit bei Ihnen zu Hause Dauerthema?

Nein, nein, wir reden meist über anderes, wir haben ja auch noch einen 17-jährigen Sohn. Klar, die Krankheit gehört zu unserem Leben, und vor allem, wenn es einem von uns schlecht geht, sprechen wir sicher darüber, aber es ist nicht Hauptthema, es gibt auch viel anderes. Das wäre ja sonst wirklich nicht mehr auszuhalten.

Noch länger als die Krankheit begleitet Sie Ihr Hobby, das Fotografieren. Was fotografieren Sie?

Was mir gerade vors Objektiv kommt und mich anspricht. Ich bin am liebsten in der Natur draussen, da gibt es unendlich viele Sujets. Oder Oldtimer-Autos, alte Traktoren usw. Ich kann jetzt erfreulicherweise auch wieder mehr unterwegs sein fürs Fotografieren.

Was machen Sie mit den Fotos?

Hin und wieder schicke ich sie an Ihre Zeitung, oder ich stelle eines ins Facebook, und auf meinem Instagram-Account gibt es seit diesem Jahr täglich ein Bild vom jeweiligen Tag. Sonst mache ich nicht gerade viel damit. (lacht) Aber das kommt noch. Wenn ich mal mehr Zeit habe, möchte ich Ordnung in die Sammlung bringen. Ein zweites Hobby ist das Sammeln von Postkarten.

2015 erschien ein Bericht über Sie in der «Nidwaldner Zeitung»/«Obwaldner Zeitung», weil Sie anscheinend eine riesige Sammlung an Postkarten aus Sarnen haben. Immer noch dran?

Nein, da bin in nun ausgeschossen. Ich habe glaub wirklich jede Postkarte, die je von Sarnen erschienen ist. Sarnen deshalb, weil ich dort aufgewachsen bin, mit meinen aus Benevento in Süditalien eingewanderten Eltern und meinen beiden Brüdern.

Ist das Sammeln von Postkarten eines Ortes nicht etwas fade?

Im Gegenteil, mich fasziniert der sichtbare Wandel des Ortsbilds und der Landschaften über die Jahre und Jahrzehnte, ebenso wie die dokumentierte Vergänglichkeit des Lebens. Aber jetzt muss ich wirklich ein neues Objekt haben, vielleicht Autobahnraststätten.

Autobahnraststätten?

Ja, sie haben es mir angetan, seit wir früher, als ich noch ein Kind war, mit den Eltern nach Italien fuhren und an diesen «Pavesi-Autogrills» Halt machten.

Spüren Sie was von südländischem Blut in Ihren Adern?

Vielleicht wenn es um Geselligkeit geht und ums gute Essen, aber ich bin Schweizer und fühle mich als Schweizer. Und Sie üben ja auch eine typisch «schweizerische Tätigkeit» aus. Sie sind Leiter des Steueramtes Sursee.

Was machen Sie da konkret?

Wir kontrollieren die Steuererklärungen natürlicher Personen.

Sind die Surseer ehrliche Leute?

Grossmehrheitlich! Ich hatte zwar gerade heute eine Steuererklärung in den Händen, deren Absender todsicher nicht zu den Ehrlichen zählt, aber das sind wirklich Ausnahmen.

Darf man auch mal auf Gnade des Steueramtes hoffen?

Nein, wir sind gnadenlos. (lacht) Im Ernst: Die Bestimmungen sind klar, es gibt sehr wenig Spielraum, und das ist auch gut so. Es ist nicht hundertprozentig ausgeschlossen, dass mal etwas übersehen wird, aber irrtümlich, nicht mit Absicht. Und wer mal etwas Glück hatte, kann nicht damit rechnen, dass er es das nächste Jahr auch wieder hat.

Wie halten Sie es mit der eigenen Steuererklärung?

Die schaut man sich auf der Gemeindeverwaltung Knutwil sicher genau an, aufgrund meiner beruflichen Position kann ich mir da gar nichts erlauben. Nach «Aeschbacher» war ichschon mal Dorfgespräch, das reicht...

Sie sind 20 Jahre Präsident der Betroffenenorganisation SMCCV. Und hängen nun 20 weitere an?

Ich hoffe es nicht, denn das Amt ist schon zeitaufwendig, ich gebe viel Freizeit und auch Ferien dafür her. Frisches Blut an der Spitze wäre gut, und wenn sich jemand zur Verfügung stellt, wäre ich noch so dankbar. Auch ich kann mir Schöneres vorstellen, als Interviews über Krankheiten zu geben. Aber fühlen Sie sich nicht betroffen, es war mir überhaupt nicht unangenehm mit Ihnen. (lacht)

Artikel Zentralschweiz am Sonntag

Artikel Surseer Woche

Quelle

Crohn / Colitis Info

Mein Stoma – eine Entlastung!

Ich heiße Barbara, bin 36 Jahre alt und habe seit 2013 mein Ileostoma. Grund für die Anlage war bei mir ein gelähmter Dickdarm durch eine Autoimmunerkrankung der Nervenzellen (Autoimmungangliopathie). Er machte mir das Leben zur Hölle, weil ich ständig einen aufgetriebenen Bauch und Schmerzen sowie Übelkeit hatte und nicht mehr essen konnte.

Als mir das Ileostoma erstmalig in der Klinik vorgeschlagen wurde, bekam ich einen Schock, doch ein paar Monate später  willigte ich in die OP ein und war sehr überrumpelt, weil die Stoma-Anlage wenige Tage darauf erfolgte. Glücklicherweise zeigte die Ileostomie schon am selben Tag eine große Entlastung von dem enormen Druck im Bauch. Am Folgetag konnte ich bereits essen und lernte sehr neugierig die Versorgung meines Ileos, obwohl ich natürlich noch sehr unsicher war. Bald verließ ich die Klinik und auch die optimale Stoma­versorgung war schnell gefunden.

Für mich begann ein neues Leben! Zuvor konnte ich nicht mehr essen, war künstlich ernährt, hatte keine Kraft und Lust mehr mit Freundinnen etwas zu unternehmen, geschweige denn einmal wegzufahren. Nun, nach der OP, war ich nur noch am Essen und ging wieder arbeiten in die Stadt, und schon 3 Wochen nach der OP fuhr ich auf meine erste kleine Reise innerhalb Österreichs und bald darauf nach Deutschland um ein Musical anzusehen. Es folgten noch einige Städtereisen, ich wurde insgesamt sicherer im Umgang mit dem Stoma und dachte teilweise schon gar nicht mehr dran, dass ich überhaupt eines habe. Ich war einfach nur dankbar diesen Schritt gewagt zu haben. Das Ileostoma hinderte mich eigentlich an gar nichts. Ich ging in die Therme und den ganzen Tag schwimmen und stellte dabei fest, dass die Beutel sowas prima aushält. Oft unternahm ich kleine Wanderungen, war Radfahren und startete sogar mit Klettern in der Halle.

Meine Erkrankung ist leider sehr fortgeschritten.  Dickdarm und Rektum wurden entfernt und auch der Dünndarm bewegt sich nur mehr schlecht, das Stoma fördert nicht gut und ich bin wieder künstlich über die Vene ernährt. Seither muss ich das Arbeiten und viele Hobbies leider bleiben lassen, weil mir ganz einfach die Kraft fehlt, und wegen dem zentralvenösen Langzeitkatheter (Hickman) darf ich auch nicht mehr ins Wasser. Trotz allem liebe ich mein Stoma nach wie vor, mir ist bewusst, dass es ohne diesem «Entlastungs-Ventil» noch viel schlechter in meinem Bauch aussehen würde. Meine Zeit verbringe ich jetzt etwas ruhiger, mit viel Musik und kleinen Spaziergängen, an guten Tagen auch mal mit ein bisschen shoppen. Ich habe gelernt, aus den jeweiligen Situationen das Beste zu machen, es ist nur ganz wichtig die Dinge wie das Stoma und in meinem Fall auch den Hickman-Katheter anzunehmen. Mir macht es oft Spaß neue Versorgungen zu testen, dadurch habe ich meinen neuen Lieblingsbeutel gefunden. Für den Hickman-Katheter habe ich bunte Verbände entdeckt und somit probiere ich einfach mein Leben so angenehm wie möglich zu gestalten.
B.P.

Quelle

"SenSura® Mio Concave ist eine Erlösung"

Eine schmerzhafte Hernie führte Bruno Raffa zur neuen Art der Stomaversorgung für Rundungen und Hernien. Er gibt der gewölbten, sternförmigen Stomaplatte mehr als fünf Sterne.

Bruno Raffa, möchten Sie uns erzählen, weshalb Sie ein Stoma tragen?
Das ist eine längere Geschichte… kurz gesagt hatte ich 25 Jahre lang Colitis Ulcerosa, eine Chronisch entzündliche Darmerkrankung. Die Medikamente haben einfach nicht mehr gewirkt und irgendwann wurde bei einer Darmspiegelung festgestellt, dass mein Darm total geschädigt war. Eine weitere medikamentöse Behandlung machte deshalb keinen Sinn mehr.

Also hat Ihr Gastroenterologe das Stoma vorgeschlagen?
Mein Gastroenterologe hat mein Vorhaben unterstützt aber die Idee mit dem Stoma geisterte schon länger in meinem Kopf herum. Ich war in Zürich an einer Coloplast-Veranstaltung, habe dort mit verschiedenen Leuten gesprochen und mich erstmals intensiv mit dem Thema befasst. Ich habe aber auch viel mit meiner Frau darüber gesprochen und auch sie hat mich stets unterstützt. Anschliessend habe ich sogar eine eigene Veranstaltung für Crohn Colitis Schweiz (damals SMCCV) organisiert. Wir haben einen Stomaträger und eine Chirurgin zu einer Diskussionsrunde eingeladen und am Schluss war für mich klar: Stoma ist die Lösung für mich. Das war im Frühling 2016, bereits im Dezember habe ich mich operieren lassen.

Sie haben sich ja sehr pro-aktiv mit dem Thema befasst.

Ja, definitiv. Ich hatte das Glück, dass ich genügend Zeit hatte, mich bis ins Detail vorzubereiten. Schon vor der Operation habe ich verschiedene Stomaversorgungen ausprobiert, habe Wasser eingefüllt und den Beutel an den Bauch geklebt. Ich wollte wissen, was auf mich zukommt. Viele Betroffene erhalten das Stoma notfallmässig und haben so keine Zeit, sich darauf vorzubereiten. Aber eigentlich wäre dies ideal, denn so erfährt man auch die Unterschiede der Produkte und Marken, bevor es ernst wird. Ich kann sagen: Der künstliche Darmausgang hat mir endlich wieder Lebensqualität zurückgegeben.

Jetzt nutzen Sie SenSura® Mio Concave – wie ist Ihr Eindruck?
Es ist die totale Erleichterung, eine Erlösung. Wirklich, das ist nicht übertrieben: Vom ersten Moment an habe ich mich wohler gefühlt. Ehrlich gesagt könnte ich damit sogar auf die geplante Operation zur Entfernung der Hernie verzichten.SenSura Mio Concave ist eine echte Wohltat für meine Haut. Es reisst nicht mehr am Bauch, gibt keine Falten, ich kann sie optimal befestigen und die Flügel kann ich einfach runterlegen. Durch die gewölbte, sternförmige Hautschutzplatte hält die Versorgung jetzt endlich. Ausserdem unterläuft sie nie, eine echt gute Sache. Ich trage keinen Hautschutzring darunter und es funktioniert tiptop.

Und wie waren Ihre Erfahrungen im Allgemeinen mit Coloplast?
Ich bin totaler Fan der Beutelfarbe. Dieses dezente Grau ist schön neutral, im Gegensatz dazu finde ich die hautfarbenen Produkte richtig gruselig. Der Service von Coloplast ist ebenfalls top. Und beim Lesen der Anleitung habe ich sogar noch etwas Neues entdeckt: Ich wusste gar nicht, dass man den Beutel hochklappen kann, um es zu verkürzen, das ist fantastisch. Für alle, die Hernien oder andere Rundungen haben: SenSura Mio Concave ist absolut zu empfehlen.

Herzlichen Dank fürs Interview.

Zur Person
Bruno Raffa litt 25 Jahre an der Chronisch entzündlichen Darmerkrankung Colitis Ulcerosa. Da die Medikamente nicht mehr wirkten, hat er sich 2016 für eine Stoma-Operation entschieden.

Viele kennen Bruno Raffa aus seiner 22-jährigen Vorstandstätigkeit bei Crohn Colitis Schweiz (Schweizerische Morbus Crohn / Colitis Ulcerosa Vereinigung SMCCV), die letzten 12 Jahre war er als Präsident engagiert. Als selbst Betroffener setzt er sich auch heute stark für eine Verbesserung der Lebensqualität ein und fördert die Hilfe zur Selbsthilfe.

Bruno Raffa ist 54 Jahre alt, arbeitet als Bereichsleiter Steuern bei der Stadt Sursee und ist passionierter Hobby-Fotograf.

Quellen

Mein Leben mit dem Stoma

Sprechstunde Doktor Stutz, 27.10.2017 / Schweizer Illustrierte 12.1.2018

Mit 18 erhielt Julia Stirnimann die Diagnose Colitis Ulcerosa. Sieben Jahre Leidensweg mit der chronischen Darmkrankheit liegen hinter ihr. Sie erzählt, wie der künstliche Darmausgang ihr Leben veränderte.

Mir war nicht bewusst, welche Einschränkungen und Belastungen die Diagnose Colitis Ulcerosa mit sich bringen würde. Feiern oder mit Kollegen etwas unternehmen lagen nicht drin. Das erste grosse Erwachen kam nach der Lehrabschlussprüfung. Innerhalb von drei Monaten nahm ich 20 Kilo ab, da ich zwischen 20 und 30 Mal pro Tag auf die Toilette musste. Erschwerend litt ich in dieser Zeit auch an der Begleiterkrankung Erythema nodosum, an sehr schmerzhaften Knoten und Schwellungen in den Beinen, die meine Bewegung stark einschränkten. Teilweise schaffte ich es nicht einmal mehr rechtzeitig aufs Klo. Der absolute Albtraum, mit 18 Jahren bereits inkontinent zu sein.

In schwierigen Zeiten erkennt man wahre Freunde. Viele meiner vermeintlichen Kameraden wandten sich von mir ab oder hatten kein Verständnis für meine Situation. Heute schätze ich meinen kleinen, aber eben echten Freundeskreis umso mehr.

Über die Jahre habe ich diverse sehr starke Medikamente eingenommen, die Wirkung war jedoch mässig. Lediglich Kortison half einigermassen. Aufgrund der hohen Dosis hatte ich aber extreme Nebenwirkungen. Neben gesundheitlichen Beschwerden wurde auch mein Aussehen stark beeinträchtigt; ich war dürr wie eine Bohnenstange und hatte ein sehr aufgedunsenes Gesicht. Ich schämte mich, in die Öffentlichkeit zu gehen.

Meine Gesundheit war starken Schwankungen ausgesetzt. Ich habe aufgehört, die Spitalaufenthalte zu zählen. Da waren viel Traurigkeit, Tränen sowie die Versuchung, die Hoffnung auf Besserung zu verlieren.

Vor drei Jahren folgte ein erneuter Schub mit hohem Fieber und einem weiteren Spitalaufenthalt. Mein Gastroenterologe zog das erste Mal eine Operation respektive ein vorübergehendes Stoma in Betracht. Ich brach in Tränen aus. Ich wollte mich nicht damit abfinden, als junge Frau bereits einen künstlichen Darmausgang zu haben.

Als 2016 eine leichte Besserung eintrat, wollte ich gegen den Rat der Ärzte die Medikamente absetzen und etwas Homöopathisches versuchen. Allerdings verschlechterte sich mein Zustand rasch. Erschwerend kam hinzu, dass ich meinen Job verlor und eine Trennung von meinem damaligen Freund zu verarbeiten hatte.

Der nächste starke Krankheitsschub brach aus. Die Ärzte rieten mir, sofort wieder mit der alten Therapie anzufangen. Allerdings war der Erfolg sehr bescheiden, die Anzahl der Stuhlgänge stieg von Tag zu Tag. Entsprechend blieb im Herbst 2016 nur noch eine Möglichkeit: Die Operation nochmals im Detail anzuschauen.

Weihnachten stand vor der Tür, und ich wollte das Fest gemeinsam mit meiner Familie geniessen, also kam für mich eine Operation nicht in Frage. Leider verschlechterte sich mein Zustand jedoch weiter und ich musste anfangs Januar erneut stationär betreut werden. Die Ärzte sagten mir, dass ich möglicherweise nicht überlebt hätte, wenn ich einige Tage später ins Spital gekommen wäre. Ich realisierte, dass die Operation zwingend nötig ist.

Der Entscheidungsprozess dauerte einige Zeit, und ich habe viele emotionale und tränenreiche Gespräche mit Freunden und meiner Familie geführt. Mein Umfeld stand hinter der Entscheidung und erkannte ebenfalls, dass dies wohl der einzige Weg ist, um diesem Teufelskreis zu entkommen.

Am 17. März 2017 war es soweit. Nach einer fünfstündigen Operation erwachte ich mit einem Beutel am Bauch. Zu Beginn war es etwas befremdend; ich wollte das Stoma nicht anschauen, ich ekelte mich die ersten paar Tage davor. Aber als es mir von Tag zu Tag besser ging, fing ich an, es als meinen Lebensretter zu sehen und begriff, dass das eine neue Chance für mich war.

Heute bin ich sehr froh, dass ich mich zu diesem Schritt entschlossen habe. Nach Jahren starker Schmerzen, Einschränkungen und der permanenten Angst, es nicht auf die nächste Toilette zu schaffen, kann ich endlich wieder ein normales Leben führen. Ohne Schmerzen und ohne wiederkehrende Spitalaufenthalte. Ich bin glücklich, gehe wandern, kann normal essen, mit Freunden in die Badi oder worauf auch immer ich Lust habe.

Wenn ich baden gehe, kümmert es mich nicht, ob man den Beutel sieht, da ich einfach nur froh bin, wieder normal leben zu können. Hin und wieder werde ich auf den Beutel angesprochen, was mich aber in keiner Weise stört. Ich gehe sehr offen mit meiner Situation um und werde das Stoma weiterhin behalten.

Durch das Stoma wurde mir ein neues Leben geschenkt. Ich bin unendlich dankbar für diese Chance. Ich bin zwar noch nicht dort, wo ich gerne wäre, aber ein erster grosser Schritt ist gemacht. Ich habe das Gefühl, endlich wieder ein befreites Leben führen zu können, so wie es sich für eine 25-jährige junge Frau gehört.

Artikel Sprechstunde Doktor Stutz

Artikel Schweizer Illustrierte

Julia (26) lebt mit einem künstlichen Darmausgang (Stoma)

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Endlich wieder frei und unabhängig

Interview mit Wolfgang Göbel

Endlich wieder frei und unabhängig

Interview mit Wolfgang Göbel

Diagnose Colitis Ulcerosa, jahrelange Behandlung mit Medikamenten, starke Nebenwirkungen sowie bleibende Schäden durch die Kortisontherapie und die verzweifelte Suche nach einer Heilung. Wolfgang Göbel befand sich am Tiefpunkt seines Lebens. Auf Schmerzen und Inkontinenz folgten Isolation und Depression. Lange hat sich der 54-Jährige gegen eine Stomaoperation gewehrt – heute betrachtet er diese Entscheidung als seine zweite Geburt.

Die medizinischen Eckdaten haben wir telefonisch erfahren. Einmal mehr haben wir uns gefragt, was ein einzelner Mensch alles durchmachen muss! Und – das ist wohl menschlich – wir haben uns ein Bild unseres Interviewpartners ausgemalt. Umso positiver war die Überraschung: Ein attraktiver, strahlender Mann begrüsste uns in Zuchwil. Wahre Lebensfreude, die Wolfgang Göbel sichtlich geniesst.

Wie alles begann
1998 konsultierte Wolfgang seinen Arzt, da er Blut im Stuhl entdeckte. Der Spezialist diagnostizierte Colitis Ulcerosa. «Ich hatte einen kleinen Schock, dass ich nun ein Leben lang Medikamente nehmen muss», erinnert sich der gebürtige Frankfurter. Fast acht Jahre konnte er die Krankheit mit relativ einfachen Mitteln in Zaum halten. Doch nach einem starken Schub reagierte er nicht mehr auf die Medikamente. Kortison wird’s richten … «Im Nachhinein war die Dosis in den Jahren 2006 bis 2010 unverantwortlich.» Wolfgang wird nachdenklich. Kein Wunder, denn ein Grossteil seiner Probleme steht im Zusammenhang mit dieser Behandlung. «Nachweislich durch Kortison habe ich Osteporose und dadurch einen angebrochenen Brust- und Lendenwirbel, Schmerzen waren mein dauerhafter Begleiter.» Hinzu kamen immense Schlafprobleme, Wasser in den Beinen und der Graue Star, den er nächstens auch operieren muss. Ob es auch psychische Auswirkungen gab? «Ja, Kortison ist wie eine Droge. Es veränderte meinen Charakter, liess mich unruhig und aggressiv werden.»

Von 100 auf 0
Der Kortisonentzug wurde im Spital auf einmal durchgeführt und löste bei Wolfgang starke Depressionen aus. «Ich hatte das Gefühl, ich stehe neben mir. Der Körper war todmüde, der Kopf hellwach.» Doch das Spiel begann von Neuem, denn sein gesamter Dickdarm entzündete sich. Wieder probierte Wolfgang alle möglichen Medikamente aus, nahm an sämtlichen Studien teil, die er finden konnte, und gab nebenbei einen fünfstelligen Betrag für alternative Methoden aus. «Mein Magen war total im Eimer, der ganze Darm war ein Geschwür!»

«Ich hatte einfach Pech»
Wolfgang betont, dass sein Verlauf kein typischer war. Seine chirurgischen Eingriffe glichen einer Odyssee: 2016 kam die unumgängliche Operation. Aus geplanten zehn Tagen Spitalaufenthalt wurden neun Monate, sechs davon im Spital, die letzten drei in der Reha. Ein Pouch wurde angelegt und ein provisorisches Stoma. Da sein Dünndarm zu kurz war und von der Bauchdecke gelöst werden musste, entstanden Mikrolöcher, Flüssigkeit gelangte ins Becken und es entstanden Fisteln. «Ich hatte unheimliche Angst vor dem definitiven Stoma!» Eine Lösung musste dringend gefunden werden, da Wolfgang nur noch 55 Kilo wog und Suizidgedanken hegte. Unzählige Komplikationen forderten insgesamt elf Operationen, der Dickdarm wurde komplett entfernt. Er wurde künstlich ernährt und alle zwei Stunden geweckt, um das provisorische Stoma zu leeren. Während dieser Zeit erlitt Wolfgang einen Prolaps, das heisst der inaktive Teil seines Stomas wölbte sich hinaus. «Ich hatte Panik und ekelte mich vor mir selber! » Rückblickend sei dies wie ein Trauma, er habe sich damals nicht einmal anschauen können und habe sehr oft geweint.

Bewusst für ein Stoma entschieden
Das Leid wurde zu gross. Wolfgang setzte sich intensiv mit sich und der Situation auseinander. «Das definitive Stoma war eine meiner besten Entscheidungen.» Man sieht Wolfgang die Erleichterung noch heute an. Vor einem Jahr, genau einen Tag nach seinem Geburtstag, wurde das provisorische Stoma zurückverlegt und ein definitives angelegt. Unmittelbar nach der Operation fühlte er die Veränderung. «Hey, ich hab ja neun Stunden geschlafen! Ich war mega stolz und erleichtert zugleich – jetzt hab ich’s geschafft, jetzt geht’s endlich vorwärts!» Zehn Tage nach der Operation fuhr er nach Hause, die Unterstützung der Spitex benötigte er nur fünf Mal und machte die Versorgung anschliessend alleine. «Ich wollte endlich wieder frei und unabhängig sein.» Seitdem geht es permanent bergauf. Wolfgang strahlt, wenn er davon erzählt: «Zuvor habe ich viel gelitten. Jetzt kann ich das Leben geniessen, ohne Panik. Ich habe wieder Energie, Kraft, Freude am Essen, kann meine Freizeit aktiv gestalten und fahre sogar Harley.» Seine wiedergewonnene Unabhängigkeit schätzt er sehr, nicht zuletzt das Auto- oder Busfahren ohne Angst, dass etwas in die Hose geht.

Motivation durch die Arbeit
Seit 2010 ist Wolfgang als Leiter Bauabteilungen eines Verkehrsunternehmens tätig. «Ich habe auch in gesundheitlich schlechten Phasen immer gearbeitet, das war mein Antrieb, das alles durchzustehen.» Immer, bis Wolfgang beinahe inkontinent wurde. Dass sein Chef und sein Team so tolerant und hilfsbereit reagiert haben, schätzt Wolfgang sehr. «Ich hatte ein riesen Glück, die Firma hat mich bis zuletzt unterstützt und meine Kollegen haben mich regelmässig im Spital besucht.» Ein enorm wichtiger Support, der ihm geholfen hat, sein Selbstwertgefühl zu stärken und an seine Zukunft zu glauben. Neun Monate nach seiner OP startete er mit einem Pensum von 30 Prozent, rund 15 Monate nach dem letzten Eingriff arbeitete Wolfgang wieder Vollzeit.

Du bist nicht allein
«Ganz ehrlich: Ich hätte nicht gedacht, dass das hilft. Aber die Berichte im Magazin von Crohn Colitis Schweiz haben mir so geholfen! Es gab mir das gute Gefühl, nicht alleine zu sein. Und genau deshalb mache ich nun dieses Interview.» Das Seminar in Nottwil nennt Wolfgang einen «Quantensprung»: Er habe zuerst unheimliche Berührungsängste gehabt und wollte nicht teilnehmen, da er Angst hatte, nur «Kranke» zu treffen. «Das war eines meiner schönsten Erlebnisse, wir waren wie eine Familie, alle motiviert und ich fühlte mich richtig aufgehoben.» Revanchiert hat sich Wolfgang übrigens bereits mit seinem Shuttle-Service anlässlich der letzten Infoveranstaltung in Aarau.

Information ist das A und O
Wolfgang fühlte sich vor seiner Operation hilflos. «Mir hat die Aufklärung gefehlt. Das Wort Stoma habe ich vorher nie gehört und wusste gar nicht, was das ist!» Umso wichtiger sei ihm ein offener Austausch. Im Spital habe man ihn auf Coloplast aufmerksam gemacht. «Hier habe ich sehr viele Unterlagen zum Thema Stoma und Stomapflege erhalten. Ausserdem wurden mir die verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten erklärt, wirklich eine Topberatung!» Kein Wunder also, dass er an der Infoveranstaltung im Marriott in Zürich unbedingt dabei sein wollte. So kurz nach seiner Operation war der Weg dorthin eine echte Herausforderung. «Meine Beraterin Gabriela Christellis war sehr überrascht, dass ich das überhaupt geschafft habe», berichtet Wolfgang sichtlich stolz. Doch der Aufwand habe sich definitiv gelohnt. Endlich ein Ort, an dem offen über das Stoma gesprochen wurde und Wolfgang einer von vielen war. Am Stand von Crohn Colitis Schweiz lernte Wolfgang auch Julia Stirnimann (Vorstandsmitglied) kennen. «Als sie mir erzählt hat, dass sie ebenfalls ein Stoma trägt, war ich völlig erstaunt. Wie bitte, wo denn? Das hat mir richtig Mut gemacht, denn auch sie hat geschwärmt, dass sie ihr Stoma nicht mehr hergebe.» Den Gürtel, den er an diesem Tag gekauft habe, gebe ihm seither zusätzliche Sicherheit bei der Arbeit oder beim Pilates. «Im Internet könnte man nach Informationen suchen ohne Ende. Dank Coloplast wurden mir viele Ängste und Unklarheiten genommen. Frau Christellis ruft mich immer mal wieder an und fragt nach meinem Wohlergehen – ohne mir etwas verkaufen zu wollen. Das freut mich sehr!»

«Ich möchte Mut machen»
Rückwirkend betrachtet sei das lange Leiden unnötig gewesen. «Ich hätte die Operation viel früher machen sollen.» Wolfgang möchte anderen Betroffenen mit seiner Geschichte helfen, die eigene Furcht besser zu bewältigen. Seit der Operation gehe es permanent bergauf, er habe noch nie am Entscheid gezweifelt. Früher war sein Alltag von ständigen Schmerzen und Sorgen geprägt. «Heute merke ich fast nichts mehr, ich vergesse mein Stoma sogar und kann mich endlich wieder auf mich und mein Leben fokussieren.» Wenn man bedenkt, dass sich auch Wolfgang lange gegen ein Stoma gewehrt hat – sogar von «Stoma ist mein Tod» gesprochen hat –, ist diese neue Einstellung umso erstaunlicher. Was er anderen mit auf den Weg geben möchte? «Habt keine Angst vor dem Entscheid, sondern Vertrauen. Der Gewinn ist um einiges grösser als der Verlust von etwas!» Insbesondere sei er froh, dem Hamsterrad aus Therapien und Medikamenten entkommen zu sein und sich endlich wieder gesund zu fühlen.

Alles rosarot?
Das tönt fast zu perfekt, um wahr zu sein. Wir haken nach… «Ich bin ein absoluter Ästhet, mein Aussehen ist mir wichtig.» Und es falle ihm auch heute noch schwer, seinen Körper zu akzeptieren. «Mein Bauch ist unförmig. Die Narben sind gut verheilt, aber auch sie hinterlassen ihre Spuren.» Seine mentale Hülle sei jedoch gestärkt. «Ich glaube, wenn man selbst so etwas erlebt hat, erkennt man erst, wie hell die Sonne scheint. Ich geniesse den Moment umso mehr.» Und wie sieht’s mit der rosaroten Brille aus? «Wenn ich mein Leben wieder mit jemandem an meiner Seite teilen könnte, wäre das wunderbar.»

Mit der Selbständigkeit kommt die Freude
Vor zwei Monaten wagte Wolfgang seine erste Velotour. So oft er nur kann, tankt der gebürtige Deutsche Energie im Schwarzwald und im Berner Oberland. Bis vor Kurzem wäre dies noch mit grosser Unsicherheit verbunden gewesen. «Meine Krankheit und die ständige Angst haben mich sozial komplett isoliert.» Seit der Stomaoperation steht ihm die Welt wieder offen. Nun setzt sich der aktive Mann laufend neue, kleine Ziele: Eine Flugreise nach Berlin hat er schon gemacht, das nächste Ziel sei Marrakesch. «Es ist kein Jahr seit der Operation … Vorher waren so viele Barrieren, jetzt gibt es keine Grenzen mehr!»

Text: Anita Steiner Kommunikation

«Deckel drauf» und los ins Abenteuer Leben

Eine Nutzerin von Be 1 erzählt von ihrer neuen Lebensqualität.

Interview: Anita Steiner Kommunikation

Die 27-jährige Evelin sprüht vor Lebensfreude. Mit einer ungewohnt erfrischenden Offenheit geht sie mit dem Thema Stoma um und erzählt, wie sich ihre Lebensqualität durch die Innovation Be 1 zusätzlich verbessert hat. Doch ihre Geschichte ist alles andere als «leicht verdaulich» …

Der Leidensdruck war so enorm, dass Evelin vor drei Jahren auf eigene Faust nach einer Lösung für ihre gesundheitlichen Probleme suchte. Seit ihrem achten Lebensjahr leidet sie unter Anismus: ihr Schliessmuskel öffnet sich nicht, sodass der Stuhl nicht austreten kann. «Ich hatte das Gefühl, mein Bauch platze nächstens, die Schmerzen waren kaum auszuhalten.»

Ein nicht endender Albtraum
Während für alle anderen der Gang zur Toilette das Normalste der Welt schien, kauerte Evelin als Kind einmal pro Monat mit starken Koliken auf dem stillen Örtchen – ein stundenlanges Martyrium. Noch schockierender ist die Ursache dieser Symptome: Als Mädchen wurde sie von einem Fremden missbraucht. «Anfangs wurde dieser Missbrauch nicht ernst genommen», erzählt sie tapfer weiter. «Erst im Alter von 17 Jahren bestätigte ein Arzt die schlimme Vermutung.» Mit den neuen Erkenntnissen erhoffte sich Evelin endlich Heilung. Man begann, die Schliessmuskelfunktion durch Elektroimpulse, dem sogenannten Biofeedback, zu therapieren. Doch der gewünschte Erfolg blieb aus. Auch Abführmittel brachten keine Linderung, sodass Evelin jedes Wochenende ins Spital musste, um radikal abzuführen.

Das Stoma, die lang ersehnte Erlösung
Ihre FAGE-Ausbildung musste Evelin aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands abbrechen. «Mein Glück war, dass ich dadurch zum ersten Mal von einem künstlichen Darmausgang erfahren habe.» Der Gedanke an diese neue Chance liess sie nicht los. Durch Internet-Recherchen informierte sich die junge Frau weiter. «Ich habe sofort gedacht, ein Stoma ist DIE Idee für mich!» schwärmt sie euphorisch. Mit der Unterstützung ihres Hausarztes kontaktierte sie den zuständigen Leiter der Chirurgie im Kantonsspital. Dieser bestand auf eine Konsultation beim Gastroenterologen, der von einer Operation nicht begeistert war und auf eine weitere medikamentöse Behandlung pochte. Nicht zuletzt, weil Evelin damals erst 24 Jahre alt war.

Die Kämpfernatur gibt nicht auf
Evelin suchte den Kontakt zur lokalen Stomatherapeutin, die sie zuerst bei einer neuen Methode, der analen Irrigation, unterstützte – ebenfalls ohne Erfolg. Nun war auch der Therapeutin klar: Ein Stoma ist das Richtige für Evelin. «Dann ging’s zügig! Telefonisch wurde mir mitgeteilt, wenn ich ein Stoma möchte, dann kann ich es in sieben Tagen haben – natürlich habe ich sofort einen OP-Termin vereinbart.» Das gehöre zu einer der besten Entscheidungen in ihrem Leben. Das Strahlen im Gesicht der hübschen Frau lässt keine Zweifel. «Ich hatte nie Probleme mit dem Stoma und würde es nicht mehr hergeben.»

Endlich leben!
Seit der Stoma-Operation unternimmt Evelin Dinge, die sie sich vorher nie hätte träumen lassen. «Zuvor konnte und wollte ich nicht am sozialen Leben teilnehmen». Evelin wird nachdenklich. «Ich hatte so gut wie keine Freunde, war immer Einzelgängerin.» Durch die dazugewonnene Lebensqualität öffnen sich auch neue Türen. Heute kann sie sich auf gute Freunde verlassen und unternimmt viel. «Diese Freude und Hoffnung gebe ich auch gerne zurück, indem ich mich mit anderen Betroffenen austausche und ihnen helfe, ihre Situation zu bewältigen.»

Besser kann’s nicht werden?
Seit einigen Monaten weiss Evelin, dass es noch eine Steigerungsform gibt. «Aufgrund der Budgetkürzung des Bundes habe ich mich umgeschaut, ob es noch andere, günstigere Beutel gibt. Da bin ich auf das Sortiment von B. Braun gestossen, die qualitativ und eben auch preislich sehr überzeugend sind.» An einer Veranstaltung von ilco Schweiz, der Interessengemeinschaft für Stomaträger/-innen, erfuhr Evelin erstmals von der Stomakapsel Be 1. Die einzigartigen Vorteile dieser Innovation haben sie sofort hellhörig gemacht: Anstelle eines Stomabeutels wird eine kompakte Kapsel mit integriertem, gefaltetem Beutel auf der herkömmlichen Trägerplatte befestigt. Be 1 ermöglicht so eine aktive Kontrolle über Stuhl- und Gasausscheidung. «Ohne grosse Erwartungen habe ich das Musterset bestellt und vor der Erstnutzung die Filme angeschaut. Wow, ich war sofort begeistert!» Zudem funktioniere auch die kontrollierte Darmentleerung einwandfrei, sogar mit der Platte.

Im Reinen mit sich selbst
Auch mit einem Stomabeutel zeigte sich Evelin ohne Scham im Bikini. «Das war mir ehrlich gesagt egal. Aber ich muss zugeben, jetzt mit Be 1 sieht das schon viel schöner aus. Und das gibt mir zusätzliche Sicherheit.» Mit den herkömmlichen Systemen gab’s auch schon die eine oder andere Panne. «In solchen Momenten regt man sich auf und es schnürt einen zu vor Scham, aber heute nehme ich es mit Humor. Für was habe ich denn eine Waschmaschine?», schmunzelt Evelin. Mit Be 1 blieben solche Pannen glücklicherweise aus, obwohl sie Be 1 sogar nachts mit offenem Beutel nutzt, entgegen der offiziellen Empfehlung. «Ich bin richtig Fan von Be 1! Es hält sehr gut, man sieht es kaum und ich kann mich endlich wieder frei bewegen; Spazieren, Wandern, Velofahren oder Schwimmen, sogar Camping- oder Zelt-Ferien mit meinem Mann sind jetzt möglich. Endlich ist dieses lange Säckli weg, das zwischendurch stört. Und ja, auch beim Geschlechtsverkehr ist das ein Vorteil.»

Lebensfreude – ohne Tabu!
Was sich Evelin für die Zukunft wünscht? Dass das Stoma kein Tabuthema bleibt. «Ich kenne Betroffene, die sich dafür schämen und das Stoma sogar vor Familienmitgliedern verstecken. Für mich ist das Stoma der Schlüssel zu einem richtigen Leben, ohne Schmerzen und ohne Angst. Wenn mich mal jemand dumm anschaut, dann sage ich einfach: Sei froh, dass du gesund bist.»

Die Story und weitere Bilder finden Sie auch hier.

 

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Sport

Eishockeyspielen mit Stoma

Ein Beitrag von Alain Schuhmacher

Mein Fazit: Ich konnte meine Beeinträchtigung mittels professioneller Hilfe sehr gut bewältigen. Ich bin heute in der Lage, die Situation so zu akzeptieren wie sie ist und kann über dieses Thema offen sprechen... auch kann ich meine Lieblingsbeschäftigung - dem Eishockeyspielen - weiter nachgehen. Dafür bin ich dankbar.

Ich bin 51 Jahre alt und seit 6 Jahren verwitwet. Meine Frau verstarb an Krebs. Unsere Tochter ist heute 23-jährig und ist vor einem Jahr mit ihrem Freund zusammengezogen. Aufgewachsen bin ich in Bern und wohne seit 1993 in der Nähe von Murten.

Während und nach meiner obligatorischen Schulzeit war ich fast jeden Samstagmorgen auf der Eisbahn im Weyermannshaus in Bern. Die Folge war, dass ich mit der Zeit bei einer Mannschaft, die jeden Samstagmorgen dort war und sich zum Plausch traf, mitspielen durfte, da sie kontinuierlich zu wenig Mitspieler hatten. Vorerst spielte ich bei der Firmenmannschaft der SBB Bern und bei einer weiteren Plauschmannschaft mit. Nach etwa 3 Jahren wechselte ich zum EHC Worb in die 3. Liga und spielte dort während 4 Jahren. Anschliessend wechselte ich zum EHC Bramberg in die 4. Liga. Nach 4 Jahren habe ich infolge einer neuen Arbeitsstelle – Schichtbetrieb bei der Betriebswache im Kernkraftwerk Mühleberg - mit dem Eishockeyspielen aufgehört.

Vor 33 Jahren wurde bei meiner Mutter Dickdarmkrebs diagnostiziert. Sie hatte seitdem ein Ileostoma. Aufgrund dessen ging ich seit meinem 20. Lebensjahr in die jährliche Kontrolle bei einem Gastroenterologen (Facharzt Magen- u. Darmerkrankungen). Dort wurden mir vereinzelte Polypen entfernt. Als mein damaliger Arzt in Pension ging, empfahl mir der Nachfolger, mich nebst einer Darmspiegelung auch noch einer Magenspiegelung zu unterziehen.

Vor etwa 13 Jahren hatte mich mein Arzt gefragt, ob ich einen Gentest machen lassen möchte, um abzuklären, ob ich den Gendefekt meiner Mutter geerbt habe. Um die Blutentnahme durchzuführen, fuhren wir ins Kantonsspital in Basel. Ein halbes Jahr später wurde mir das Resultat mitgeteilt und ich erfuhr, dass ich den Gendefekt geerbt habe. Anschliessend liess sich auch meine Tochter testen, aber zum Glück wurde die Krankheit bei ihr nicht vererbt.

Bei der Besprechung des Gentests wurde mir mitgeteilt, dass eine Operation früher oder später unumgänglich sei. Ich war skeptisch und holte mir eine Zweitmeinung bei einem Spezialisten in Langenthal ein. Aber auch er erklärte mir, dass er sich der Meinung meines Vorgängers anschliessen möchte und ich mich früher oder später einer Operation unterziehen müsse.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass es sich bei diesem Eingriff um eine rein präventive Massnahme handelt. In all den Jahren, in denen ich einen Arzt aufsuchte, um eine Spiegelung durchzuführen, wurden anfangs nur wenige und später bis zu 30 Polypen entfernt.

Persönlich konnte ich mich nicht abfinden, dass ich mich einer solchen Operation unterziehen muss. Dies wurde noch verstärkt, als meine Frau krank wurde und anschliessend auf meine Hilfe angewiesen war.

Als ich vor 7 Jahren bei meinem Arbeitgeber die Stelle wechselte, fing ich wieder mit dem Eishockeyspielen in einer Plauschmannschaft an. Dies weckte erneut meine Leidenschaft zum Eishockeysport und ich blühte auf.

Nach dem Tod meiner Frau und meiner überwundenen Trauer, entschloss ich mich im Jahr 2018 für die Operation. Im Februar 2019 war es so weit. Die Operation wäre ohne eine definitive Stomaanlage geplant gewesen. Als ich jedoch aus der Narkose erwachte, teilte mir die Ärztin mit, dass mir nun ein endständiges Ileostoma aufgrund der Anatomie angelegt wurde. Anfangs war es für mich ein grosser Schock und ich befand mich in einer schlechten moralischen Verfassung.

Nach einer dreimonatigen Rekonvaleszenz zu Hause, konnte ich wieder meiner Arbeit nachgehen. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass ich das Eishockeyspielen aufgeben muss. Als mich anfangs Juni ein Trainer gefragt hatte, ob ich nicht Lust hätte mit ihnen das Sommertraining zu absolvieren, musste ich nicht lange überlegen und hatte sofort zugesagt.

Selbstverständlich machte ich mir Gedanken, wie ich mein Stoma vor Stössen schützen kann und auf die Reaktion meiner Kollegen in der Garderobe. Beim Plausch Eishockey gibt es keine eigentlichen Checks und harten Schüsse, wie man sie aus den hochrangigen Matches kennt. Dennoch gibt es Situationen, wo ein Körperkontakt nicht zu vermeiden ist. Bei meinem ersten Training schützte ich mein Stoma mit viel Schaumstoff, welcher ich zwischen die Hockeyhose und Shirt geschoben hatte.

Zu einem späteren Zeitpunkt packte ich meine Hockey Utensilien und fuhr nach Bern zur Firma Orthotec. Gemeinsam suchten wir nach einer optimalen Lösung. Es wurde eine Einzelanfertigung eines Schutzes hergestellt. Für die Mitarbeiter der Firma Orthotec war es eine bereichernde Erfahrung. Sie hatten nun Ideen für zukünftige Anfertigungen für andere Kontaktsportarten.

Als ich zum ersten Training fuhr, überlegte ich mir, wie ich mich in der Garderobe verhalten soll. Ich machte mir viele Gedanken, ob ich es den Mannschaftkollegen mitteilen soll oder nicht. Ich wartete in der Garderobe bis alle da waren und klärte sie über meinen Eingriff und das angebrachte Stoma auf. Zweifelsohne waren einige überrascht und schockiert. Als mich jemand fragte, wie ein Ileostoma aussieht, zog ich mein T-Shirt aus. Alle konnten das angebrachte Stoma sehen. Ich fragte, ob irgendeiner ein Problem hätte, wenn ich ohne meinen Bauchgurt, der das Ileostoma abdeckt, duschen würde. Ich war erleichtert, dass es keine Einwände gab.

Durch meinen Sitznachbar in der Garderobe erhielt ich sogar ein Kompliment. Er sagte mir, dass es grossartig sei, dass ich trotz allem Eishockey spiele und meinen Eingriff so offen kommuniziert habe. Ausserdem teilte ich es einer anderen Mannschaft genauso mit. Es hat mich sehr gefreut, dass auch sie keinen Einwand hatten. Ich wurde mit meinem Stoma so akzeptiert wie es ist.

Alain Schuhmacher, Mitglied der young ilco Bern

Für weitere Tipps kann man mich unter der Adresse bern@young-ilco.ch kontaktieren.

Giocare a hockey su ghiaccio con una stomia

Una relazione sul campo di Alain Schuhmacher

La mia conclusione: sono stato in grado di gestire molto bene il mio handicap con un aiuto professionale. Oggi posso accettare la situazione così com'è e posso parlare apertamente di questo argomento ... posso continuare a perseguire il mio passatempo preferito - giocare a hockey su ghiaccio. Per questo ne sono grato.

Ho 51 anni e sono vedova da sei. Mia moglie è deceduta a causa di un tumore. Nostra figlia ora ha 23 anni e un anno fa si è trasferita dal suo fidanzato. Sono cresciuto a Berna e dal 1993 vivo vicino a Murten.

Durante e dopo la scuola dell'obbligo andavo alla pista di pattinaggio su ghiaccio al Weyermannshaus di Berna quasi ogni sabato mattina. Questo mi ha permesso di entrare a far parte di una squadra amatoriale, che era lì ogni sabato mattina e che era costantemente a corto di giocatori. All’inizio ho giocato per la squadra aziendale delle FFS Berna e per un'altra squadra di amatori. Dopo circa tre anni sono passato all'EHC Worb in 3a lega, dove ho giocato per quattro anni. In seguito sono entrato a far parte dell'EHC Bramberg in 4a lega. Quattro anni più tardi, a causa di un nuovo lavoro - un lavoro a turni presso la guardia della centrale nucleare di Mühleberg - ho smesso di giocare a hockey su ghiaccio.

33 anni fa a mia madre è stato diagnosticato un tumore al Colon. Da allora ha avuto un’ileostomia. Per questo motivo, da quando ho 20 anni, vado a fare un check-up annuale presso un gastroenterologo (specialista in malattie gastrointestinali). Lì mi hanno rimosso alcuni polipi isolati. Quando il mio medico di allora andò in pensione, il suo successore mi consigliò di sottopormi a una gastroscopia oltre che alla colonscopia.

Circa 13 anni fa il mio medico mi ha chiesto se volevo fare un test genetico per chiarire se avevo ereditato il difetto genetico di mia madre. Per prelevare il campione di sangue siamo andati all'ospedale cantonale di Basilea. Sei mesi dopo sono stato informato del risultato e ho saputo di aver ereditato il difetto genetico. In seguito anche mia figlia si è fatta fare il test, ma per fortuna la malattia non è stata ereditata da lei.

Durante il consulto riguardo il test genetico mi è stato detto che prima o poi un intervento sarebbe stato inevitabile. Ero scettico e ho chiesto una seconda opinione da uno specialista di Langenthal, il quale mi ha spiegato di essere della stessa opinione del suo collega e che anche secondo lui prima o poi avrei dovuto sottopormi ad un intervento.  

A questo punto vorrei ricordare che questo intervento è una misura puramente preventiva. In tutti gli anni in cui ho consultato un medico per eseguire un'immagine speculare, all'inizio sono stati rimossi solo pochi polipi e in seguito fino a 30.

Personalmente, non potevo accettare di dovermi sottoporre a un intervento del genere. Questa idea si è ulteriormente rafforzata quando mia moglie si è ammalata, diventando poi dipendente dal mio aiuto.

Quando, sette anni fa, ho cambiato la sede di lavoro, ho ricominciato a giocare a hockey su ghiaccio in una squadra amatoriale. Questo ha risvegliato la mia passione per l'hockey su ghiaccio e sono rinato.

Nel 2018, dopo la morte di mia moglie e superato il lutto, ho deciso di fare l'intervento. Nel febbraio 2019, era giunto il momento. L'intervento sarebbe stato pianificato senza una stomia definitiva. Tuttavia, quando mi sono svegliato dall'anestesia, il medico mi ha informato che era stata confezionata un’ileostomia terminale a causa dell'anatomia. All'inizio è stato un grande shock per me e moralmente non stavo bene.

Dopo tre mesi di convalescenza a casa ho potuto tornare al lavoro. A quel punto ho pensato che avrei dovuto rinunciare a giocare a hockey. Quando all'inizio di giugno un allenatore mi ha chiesto se volevo fare un allenamento estivo con loro, non ho dovuto pensarci a lungo e ho accettato subito.

Naturalmente mi sono posto il problema di come proteggere la mia stomia dai colpi e alla reazione dei miei colleghi nel spogliatoio. Durante le partite amatoriali non ci sono dei veri e propri checks e colpi duri come si conoscono dalle partite di alto livello. Tuttavia ci sono situazioni in cui il contatto fisico non può essere evitato. Durante il mio primo allenamento ho protetto la mia stomia con molta gommapiuma, che ho messo tra i pantaloni da hockey e la maglietta.

Qualche tempo dopo ho messo in valigia l'attrezzatura da hockey e mi sono recato alla ditta Orthotec di Berna. Insieme abbiamo cercato una soluzione ottimale. È stata prodotta una protezione su misura. È stata un'esperienza che ha arricchito i collaboratori di Orthotec. Ora hanno idee anche per future produzioni per altri sport di contatto.

Quando sono andato al primo allenamento, ho pensato a come comportarmi nello spogliatoio. Ho riflettuto molto se dirlo o meno ai miei compagni di squadra. Ho aspettato nello spogliatoio finché tutti fossero presenti e ho spiegato loro il mio intervento chirurgico e che cosa fosse una stomia. Senza dubbio alcuni sono rimasti sorpresi e scioccati. Quando qualcuno mi ha chiesto com'è fatta un’ileostomia, mi sono tolto la maglietta. Tutti potevano vedere la stomia confezionata. Ho chiesto se qualcuno avrebbe avuto problemi se avessi fatto la doccia senza la mia cintura addominale che copre l'ileostomia. Sono stato sollevato dal fatto che non ci fossero obiezioni.

Ho perfino ricevuto un complimento dal compagno seduto accanto a me nello spogliatoio. Mi ha detto che era fantastico che io giocassi a hockey su ghiaccio nonostante tutto e che parlavo del mio intervento così apertamente. Allo stesso modo ho spiegato tutto ad un’altra squadra. Mi ha fatto molto piacere che anche loro non abbiano avuto obiezioni. Sono stato accettato con la mia stomia così com'è.

Alain Schuhmacher, membro della young-ilco Berna

Per ulteriori suggerimenti potete contattarmi all'indirizzo bern@young-ilco.ch

Sport

Eishockeyspielen mit Stoma

Ein Beitrag von Alain Schuhmacher

Mein Fazit: Ich konnte meine Beeinträchtigung mittels professioneller Hilfe sehr gut bewältigen. Ich bin heute in der Lage, die Situation so zu akzeptieren wie sie ist und kann über dieses Thema offen sprechen... auch kann ich meine Lieblingsbeschäftigung - dem Eishockeyspielen - weiter nachgehen. Dafür bin ich dankbar.

Ich bin 51 Jahre alt und seit 6 Jahren verwitwet. Meine Frau verstarb an Krebs. Unsere Tochter ist heute 23-jährig und ist vor einem Jahr mit ihrem Freund zusammengezogen. Aufgewachsen bin ich in Bern und wohne seit 1993 in der Nähe von Murten.

Während und nach meiner obligatorischen Schulzeit war ich fast jeden Samstagmorgen auf der Eisbahn im Weyermannshaus in Bern. Die Folge war, dass ich mit der Zeit bei einer Mannschaft, die jeden Samstagmorgen dort war und sich zum Plausch traf, mitspielen durfte, da sie kontinuierlich zu wenig Mitspieler hatten. Vorerst spielte ich bei der Firmenmannschaft der SBB Bern und bei einer weiteren Plauschmannschaft mit. Nach etwa 3 Jahren wechselte ich zum EHC Worb in die 3. Liga und spielte dort während 4 Jahren. Anschliessend wechselte ich zum EHC Bramberg in die 4. Liga. Nach 4 Jahren habe ich infolge einer neuen Arbeitsstelle – Schichtbetrieb bei der Betriebswache im Kernkraftwerk Mühleberg - mit dem Eishockeyspielen aufgehört.

Vor 33 Jahren wurde bei meiner Mutter Dickdarmkrebs diagnostiziert. Sie hatte seitdem ein Ileostoma. Aufgrund dessen ging ich seit meinem 20. Lebensjahr in die jährliche Kontrolle bei einem Gastroenterologen (Facharzt Magen- u. Darmerkrankungen). Dort wurden mir vereinzelte Polypen entfernt. Als mein damaliger Arzt in Pension ging, empfahl mir der Nachfolger, mich nebst einer Darmspiegelung auch noch einer Magenspiegelung zu unterziehen.

Vor etwa 13 Jahren hatte mich mein Arzt gefragt, ob ich einen Gentest machen lassen möchte, um abzuklären, ob ich den Gendefekt meiner Mutter geerbt habe. Um die Blutentnahme durchzuführen, fuhren wir ins Kantonsspital in Basel. Ein halbes Jahr später wurde mir das Resultat mitgeteilt und ich erfuhr, dass ich den Gendefekt geerbt habe. Anschliessend liess sich auch meine Tochter testen, aber zum Glück wurde die Krankheit bei ihr nicht vererbt.

Bei der Besprechung des Gentests wurde mir mitgeteilt, dass eine Operation früher oder später unumgänglich sei. Ich war skeptisch und holte mir eine Zweitmeinung bei einem Spezialisten in Langenthal ein. Aber auch er erklärte mir, dass er sich der Meinung meines Vorgängers anschliessen möchte und ich mich früher oder später einer Operation unterziehen müsse.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass es sich bei diesem Eingriff um eine rein präventive Massnahme handelt. In all den Jahren, in denen ich einen Arzt aufsuchte, um eine Spiegelung durchzuführen, wurden anfangs nur wenige und später bis zu 30 Polypen entfernt.

Persönlich konnte ich mich nicht abfinden, dass ich mich einer solchen Operation unterziehen muss. Dies wurde noch verstärkt, als meine Frau krank wurde und anschliessend auf meine Hilfe angewiesen war.

Als ich vor 7 Jahren bei meinem Arbeitgeber die Stelle wechselte, fing ich wieder mit dem Eishockeyspielen in einer Plauschmannschaft an. Dies weckte erneut meine Leidenschaft zum Eishockeysport und ich blühte auf.

Nach dem Tod meiner Frau und meiner überwundenen Trauer, entschloss ich mich im Jahr 2018 für die Operation. Im Februar 2019 war es so weit. Die Operation wäre ohne eine definitive Stomaanlage geplant gewesen. Als ich jedoch aus der Narkose erwachte, teilte mir die Ärztin mit, dass mir nun ein endständiges Ileostoma aufgrund der Anatomie angelegt wurde. Anfangs war es für mich ein grosser Schock und ich befand mich in einer schlechten moralischen Verfassung.

Nach einer dreimonatigen Rekonvaleszenz zu Hause, konnte ich wieder meiner Arbeit nachgehen. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass ich das Eishockeyspielen aufgeben muss. Als mich anfangs Juni ein Trainer gefragt hatte, ob ich nicht Lust hätte mit ihnen das Sommertraining zu absolvieren, musste ich nicht lange überlegen und hatte sofort zugesagt.

Selbstverständlich machte ich mir Gedanken, wie ich mein Stoma vor Stössen schützen kann und auf die Reaktion meiner Kollegen in der Garderobe. Beim Plausch Eishockey gibt es keine eigentlichen Checks und harten Schüsse, wie man sie aus den hochrangigen Matches kennt. Dennoch gibt es Situationen, wo ein Körperkontakt nicht zu vermeiden ist. Bei meinem ersten Training schützte ich mein Stoma mit viel Schaumstoff, welcher ich zwischen die Hockeyhose und Shirt geschoben hatte.

Zu einem späteren Zeitpunkt packte ich meine Hockey Utensilien und fuhr nach Bern zur Firma Orthotec. Gemeinsam suchten wir nach einer optimalen Lösung. Es wurde eine Einzelanfertigung eines Schutzes hergestellt. Für die Mitarbeiter der Firma Orthotec war es eine bereichernde Erfahrung. Sie hatten nun Ideen für zukünftige Anfertigungen für andere Kontaktsportarten.

Als ich zum ersten Training fuhr, überlegte ich mir, wie ich mich in der Garderobe verhalten soll. Ich machte mir viele Gedanken, ob ich es den Mannschaftkollegen mitteilen soll oder nicht. Ich wartete in der Garderobe bis alle da waren und klärte sie über meinen Eingriff und das angebrachte Stoma auf. Zweifelsohne waren einige überrascht und schockiert. Als mich jemand fragte, wie ein Ileostoma aussieht, zog ich mein T-Shirt aus. Alle konnten das angebrachte Stoma sehen. Ich fragte, ob irgendeiner ein Problem hätte, wenn ich ohne meinen Bauchgurt, der das Ileostoma abdeckt, duschen würde. Ich war erleichtert, dass es keine Einwände gab.

Durch meinen Sitznachbar in der Garderobe erhielt ich sogar ein Kompliment. Er sagte mir, dass es grossartig sei, dass ich trotz allem Eishockey spiele und meinen Eingriff so offen kommuniziert habe. Ausserdem teilte ich es einer anderen Mannschaft genauso mit. Es hat mich sehr gefreut, dass auch sie keinen Einwand hatten. Ich wurde mit meinem Stoma so akzeptiert wie es ist.

Alain Schuhmacher, Mitglied der young ilco Bern

Für weitere Tipps kann man mich unter der Adresse bern@young-ilco.ch kontaktieren.

Giocare a hockey su ghiaccio con una stomia

Una relazione sul campo di Alain Schuhmacher

La mia conclusione: sono stato in grado di gestire molto bene il mio handicap con un aiuto professionale. Oggi posso accettare la situazione così com'è e posso parlare apertamente di questo argomento ... posso continuare a perseguire il mio passatempo preferito - giocare a hockey su ghiaccio. Per questo ne sono grato.

Ho 51 anni e sono vedova da sei. Mia moglie è deceduta a causa di un tumore. Nostra figlia ora ha 23 anni e un anno fa si è trasferita dal suo fidanzato. Sono cresciuto a Berna e dal 1993 vivo vicino a Murten.

Durante e dopo la scuola dell'obbligo andavo alla pista di pattinaggio su ghiaccio al Weyermannshaus di Berna quasi ogni sabato mattina. Questo mi ha permesso di entrare a far parte di una squadra amatoriale, che era lì ogni sabato mattina e che era costantemente a corto di giocatori. All’inizio ho giocato per la squadra aziendale delle FFS Berna e per un'altra squadra di amatori. Dopo circa tre anni sono passato all'EHC Worb in 3a lega, dove ho giocato per quattro anni. In seguito sono entrato a far parte dell'EHC Bramberg in 4a lega. Quattro anni più tardi, a causa di un nuovo lavoro - un lavoro a turni presso la guardia della centrale nucleare di Mühleberg - ho smesso di giocare a hockey su ghiaccio.

33 anni fa a mia madre è stato diagnosticato un tumore al Colon. Da allora ha avuto un’ileostomia. Per questo motivo, da quando ho 20 anni, vado a fare un check-up annuale presso un gastroenterologo (specialista in malattie gastrointestinali). Lì mi hanno rimosso alcuni polipi isolati. Quando il mio medico di allora andò in pensione, il suo successore mi consigliò di sottopormi a una gastroscopia oltre che alla colonscopia.

Circa 13 anni fa il mio medico mi ha chiesto se volevo fare un test genetico per chiarire se avevo ereditato il difetto genetico di mia madre. Per prelevare il campione di sangue siamo andati all'ospedale cantonale di Basilea. Sei mesi dopo sono stato informato del risultato e ho saputo di aver ereditato il difetto genetico. In seguito anche mia figlia si è fatta fare il test, ma per fortuna la malattia non è stata ereditata da lei.

Durante il consulto riguardo il test genetico mi è stato detto che prima o poi un intervento sarebbe stato inevitabile. Ero scettico e ho chiesto una seconda opinione da uno specialista di Langenthal, il quale mi ha spiegato di essere della stessa opinione del suo collega e che anche secondo lui prima o poi avrei dovuto sottopormi ad un intervento.  

A questo punto vorrei ricordare che questo intervento è una misura puramente preventiva. In tutti gli anni in cui ho consultato un medico per eseguire un'immagine speculare, all'inizio sono stati rimossi solo pochi polipi e in seguito fino a 30.

Personalmente, non potevo accettare di dovermi sottoporre a un intervento del genere. Questa idea si è ulteriormente rafforzata quando mia moglie si è ammalata, diventando poi dipendente dal mio aiuto.

Quando, sette anni fa, ho cambiato la sede di lavoro, ho ricominciato a giocare a hockey su ghiaccio in una squadra amatoriale. Questo ha risvegliato la mia passione per l'hockey su ghiaccio e sono rinato.

Nel 2018, dopo la morte di mia moglie e superato il lutto, ho deciso di fare l'intervento. Nel febbraio 2019, era giunto il momento. L'intervento sarebbe stato pianificato senza una stomia definitiva. Tuttavia, quando mi sono svegliato dall'anestesia, il medico mi ha informato che era stata confezionata un’ileostomia terminale a causa dell'anatomia. All'inizio è stato un grande shock per me e moralmente non stavo bene.

Dopo tre mesi di convalescenza a casa ho potuto tornare al lavoro. A quel punto ho pensato che avrei dovuto rinunciare a giocare a hockey. Quando all'inizio di giugno un allenatore mi ha chiesto se volevo fare un allenamento estivo con loro, non ho dovuto pensarci a lungo e ho accettato subito.

Naturalmente mi sono posto il problema di come proteggere la mia stomia dai colpi e alla reazione dei miei colleghi nel spogliatoio. Durante le partite amatoriali non ci sono dei veri e propri checks e colpi duri come si conoscono dalle partite di alto livello. Tuttavia ci sono situazioni in cui il contatto fisico non può essere evitato. Durante il mio primo allenamento ho protetto la mia stomia con molta gommapiuma, che ho messo tra i pantaloni da hockey e la maglietta.

Qualche tempo dopo ho messo in valigia l'attrezzatura da hockey e mi sono recato alla ditta Orthotec di Berna. Insieme abbiamo cercato una soluzione ottimale. È stata prodotta una protezione su misura. È stata un'esperienza che ha arricchito i collaboratori di Orthotec. Ora hanno idee anche per future produzioni per altri sport di contatto.

Quando sono andato al primo allenamento, ho pensato a come comportarmi nello spogliatoio. Ho riflettuto molto se dirlo o meno ai miei compagni di squadra. Ho aspettato nello spogliatoio finché tutti fossero presenti e ho spiegato loro il mio intervento chirurgico e che cosa fosse una stomia. Senza dubbio alcuni sono rimasti sorpresi e scioccati. Quando qualcuno mi ha chiesto com'è fatta un’ileostomia, mi sono tolto la maglietta. Tutti potevano vedere la stomia confezionata. Ho chiesto se qualcuno avrebbe avuto problemi se avessi fatto la doccia senza la mia cintura addominale che copre l'ileostomia. Sono stato sollevato dal fatto che non ci fossero obiezioni.

Ho perfino ricevuto un complimento dal compagno seduto accanto a me nello spogliatoio. Mi ha detto che era fantastico che io giocassi a hockey su ghiaccio nonostante tutto e che parlavo del mio intervento così apertamente. Allo stesso modo ho spiegato tutto ad un’altra squadra. Mi ha fatto molto piacere che anche loro non abbiano avuto obiezioni. Sono stato accettato con la mia stomia così com'è.

Alain Schuhmacher, membro della young-ilco Berna

Per ulteriori suggerimenti potete contattarmi all'indirizzo bern@young-ilco.ch

Über 25 000 Menschen in der Schweiz leiden an einer chronischen Darmkrankheit. Der Moderator Robin Rehmann ist einer von ihnen und teilt sein Schicksal seit Jahren mit der Öffentlichkeit. Wie er mit der Diagnose Colitis ulcerosa umgeht und warum er sich nicht aus der Öffentlichkeit zurückziehen will, erzählt er «Fokus» in einem persönlichen Gespräch.

Robin Rehmann, du hast letztes Jahr aufgrund deiner chronischen Darmkrankheit Operationen hinter dich gebracht. Wie geht es dir heute?
Ich befinde mich immer noch im Erholungsprozess. Die Darmoperationen haben viel von mir gefordert. Sie waren intensiv und ich muss mich jetzt an vieles gewöhnen. Ich habe beispielsweise noch Mühe mit meinem Stuhlgang und schlafe daher nachts praktisch nie durch. Mein Körper funktioniert nun anders. Es ist ein laufender Prozess, aber ich bin auf einem guten Weg.

Was ist dir durch den Kopf gegangen, als bei dir 2012 die Colitis ulcerosa diagnostiziert wurde?
Zuerst gar nichts. Dann war ich zuversichtlich. Ich habe angenommen, dass alles gut ablaufen wird und ich schnell wieder in eine Normalität zurückkehren werde. Mit Medikamenten konnte ich nach meiner Diagnose auch drei Jahre lang verhältnismässig gut mit meiner Krankheit leben. In dieser Zeit hatte ich nicht das Gefühl, dass es ein so grosses Problem darstellen wird.

Wie hat die Diagnose dein Privat- und Arbeitsleben verändert?
Sie hat alles verändert. Mich als Mensch, meine Lebenseinstellung und Pläne. Eine chronische Krankheit stellt alles auf den Kopf. In meinem Fall mit der Colitis Ulcerosa wird auf einmal etwas betroffen, was vorher selbstverständlich war: mein Stuhlgang. Vor meiner Erkrankung habe ich mir nie gross Gedanken darüber gemacht. Ich ging auf die Toilette, wann ich musste. Als die Probleme anfingen, fühlte es sich so an, als ob ich keine Kontrolle über meinen eigenen Körper hatte. Ich fühlte mich in jeder Situation unsicher und eingeschränkt.

Was hat dich dazu bewegt, dein Schicksal 2015 mit der Öffentlichkeit zu teilen?
Ich sage immer, dass ich mich bewusst dazu entschieden habe, offen mit der Situation umzugehen. In Wahrheit wäre es aber gar nicht anders gegangen. Ich hatte extrem Mühe mit meiner Krankheit. Die Bauchkrämpfe wurden zu heftig und ich konnte mein Leiden nicht mehr überspielen. Ich wollte mich komplett öffnen und zeigen wie es in Wirklichkeit ist. Mich nicht nur als Kämpfer darstellen, der unerschrocken und tapfer ist, sondern auch die Schattenseiten einer solchen Erkrankung zeigen.

Sind wir als Gesellschaft noch zu wenig auf unangenehme Themen sensibilisiert?
Ich nehme eine wachsende Offenheit in unserer Gesellschaft wahr. Früher hat man eher so getan als wäre alles gut. Man hat sich versteckt, während hinter den Kulissen das Chaos herrschte. Heutzutage stehen mehr Menschen zu ihren Schicksalen und wir als Gesellschaft merken immer mehr, dass wir diese Menschen abholen und unterstützen müssen.

Also können wir uns zurücklehnen?
Nicht ganz. Die Situation ist zwar besser als früher, aber noch nicht gut genug. Die Gesellschaft muss den Leuten klarmachen, dass niemand verlangt, dass man den «Starken» spielen und sich verstellen oder verstecken muss.  Vor allem bei psychischen Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen hinken wir noch hinterher. Das Verständnis solcher Krankheiten und der Umgang mit Betroffenen muss besser werden. Nur weil die Krankheit von aussen nicht sichtbar ist, heisst es nicht, dass sie nicht existiert und die betroffene Person belastet.

Wie können wir die Situation verbessern?
Generell wünsche ich mir, dass wir als Gesellschaft unsere Berührungsängste verlieren. Viele sind bereits überfordert, wenn jemand im Rollstuhl sitzt. Sie wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Wir müssen die unangenehmen Fakten wahrnehmen, über sie sprechen und vor allem enttabuisieren. So ermöglichen wir den Betroffenen, gesünder mit ihren Schicksalen umzugehen. Sie müssen nicht mehr so tun, als wäre alles gut. Denn das macht es noch viel schlimmer.

In deiner Sendung «Rehmann S.O.S. - Sick of Silence» auf SRF Virus sprichst du mit deinen Gästen seit Jahren über «unangenehme» Schicksale und Themen. Wie sind die Reaktionen, die du von Aussenstehenden bekommst?
Es gibt heute noch Menschen, die ein Problem mit der Sendung haben. Für sie ist das Radio ein Medium, dass sich ausschliesslich mit aufstellenden Themen befassen soll. Themen wie Depression, Magersucht, sexuelle Gewalt usw. haben für sie keinen Platz. Aber unsere Erfahrung zeigt das genaue Gegenteil: Wir haben eine wachsende Hörerschaft und viele Kontaktanfragen. Das Interesse ist also da und die wenigsten hören weg.

Was geht in dir vor, wenn du negatives Feedbacks erhältst?
Auch wenn mich diese Nachrichten enttäuschen, bestätigen sie mich auf eine Art und Weise. Sie zeigen mir, dass es wichtig ist, dass wir unsere Sendung so durchführen wie sie ist. Wir möchten den Betroffenen eine Chance geben, ihre Geschichte zu erzählen. Das hilft ihnen selbst und trägt dazu bei, für mehr Toleranz und Verständnis in der Gesellschaft zu sorgen.

Auf YouTube findet man dich unter dem Pseudonym «Radikal Abnormal». In deinen Videos erzählst du regelmässig über dein Leben mit Colitis ulcerosa. Warum hast du dich entschieden, solche Videos zu produzieren?
Als mich meine Erkrankung immer stärker belastet hat, fing ich an das Internet zum Thema Colitis Ulcerosa abzusuchen. Ich war damals froh über jeden, der sein Schicksal nach aussen getragen hat. Es hat mich ein wenig beruhigt und ich fühlte mich weniger allein. Das Gleiche möchte ich zurückgeben und als langjähriger Moderator habe ich sowieso kein Problem, vor der Kamera zu stehen.

Kürzlich hast du aber mitgeteilt, dass du deinen persönlichen Vlog auf YouTube einstellen wirst. Weshalb?
Ich habe in meinem letzten Vlog mitgeteilt, dass ich mich ab jetzt verstärkt auf meine Gesundheit konzentrieren möchte.  Dass ich jetzt aufhöre, in meinen Videos immer nur von meiner Krankheit zu berichten, hat aber auch einen anderen Grund: Ich war mir immer mehr meiner Verantwortung bewusst.

Wie meinst du das?
Meine Ärzte haben vermehrt Anfragen von Personen erhalten, die meine Videos geschaut haben. Mit meinem ungefilterten Dokumentieren habe ich leider Unsicherheiten und Ängste bei einigen Leuten ausgelöst, die ich nicht beabsichtigt habe.

Weshalb hast du das Gefühl, dass diese Signale bei Personen überhaupt entstanden sind?
Ich kann mir vorstellen, dass auch ich ein mulmiges Gefühl gehabt hätte, wenn ich vor der OP auf meine Videos gestossen wäre. Wenn man mich in den Videos nach der Operation erschöpft im Krankenbett liegen sieht, hat man das Gefühl, als ob ich der Welt sagen möchte: «Macht es auf keinen Fall, es ist schlimm!». Doch eigentlich denke ich ganz anders über die Operationen. Sie ermöglichen mir jetzt eine Chance auf ein gutes Leben. Es ist zwar immer noch ein Leben mit einer Erkrankung, aber besser als vorher.

Wann war für dich der Moment gekommen, wo du dich für das Ende deiner Krankheits-Vlogs entschieden hast?
Ich habe immer gedacht, dass es nach den Operationen nur bergauf gehen wird. Trotz den Operationen waren jedoch Komplikationen aufgetreten. Ich verlor mich in dem Gedanken, dass alles umsonst war. Ich hatte die Kamera bereits wieder aufgestellt, um zu erzählen, wie schlecht alles ist. Da wurde mir klar, dass ich nicht mehr so weitermachen kann und ich liess die Kamera für einmal ausgeschaltet. Es wurde mir zu echt und ich merkte, dass ich mich und meine Abonnenten nicht nur mit negativen Inhalten prägen will.

Ziehst du dich ganz aus den sozialen Medien zurück?
Nein, mir ist es wichtig, mit den Menschen in Kontakt zu bleiben. Ich weiss, wie man sich als Betroffener fühlt. Man hat das Gefühl, verloren zu sein und sucht nach Antworten. Deshalb werde ich den Kontakt mit meinen Abonnenten auf Social Media nie abbrechen. Ich beantworte immer noch gerne Fragen zu Colitis Ulcerosa und meinen Werdegang. Meine Videos bleiben zudem online, ich werde sie nicht löschen.

Nebst Radio und Fernsehen bist du auch musikalisch unterwegs. Wie hat das angefangen?
Musik war schon immer meine Leidenschaft. Früher spielte ich sogar in einer Band. Aufgrund meiner Erkrankung konnte ich dann aber nicht mehr auftreten. Das hat mich ziemlich mitgenommen.

Hast du andere Wege gefunden, dich deiner Leidenschaft zu widmen?
Auf jeden Fall. Ich trete seit einigen Jahren als DJ an Events oder Hochzeiten auf. Ich liebe es, mit den Leuten zu quatschen und zu feiern. Seit ich 16 Jahre alt bin, arbeite ich beim Radio und kenne unzählige Hits. Ich habe also immer den passenden Mix für jede Party. Das DJ-Sein hat mich ein wenig wachgerüttelt: Meine Krankheit schränkt mich nicht komplett ein. Anstatt meine Leidenschaft vollständig aufzugeben, habe ich nämlich einen neuen Weg gefunden, sie auszuleben.

Welche Ziele setzt du dir für die kommenden Monate und Jahre?
Ich werde sicher wieder auf SRF Virus mit «Rehmann S.O.S. - Sick of Silence» zu hören sein. Das Format liegt mir am Herzen und ich freue mich jetzt schon wieder darauf, hinter dem Mikrofon zu stehen. Ich will meine Kreativität auch mehr fröhlichen und lustigen Dingen widmen und solche Projekte in Angriff nehmen. Das wird aber erst dann möglich sein, wenn ich mich wirklich besser fühle. Ich möchte authentisch wirken und meine Freude mit den Menschen teilen.

Du hast gelernt, mit deiner Erkrankung umzugehen. Was rätst du anderen Betroffenen?
Es ist schwierig, sich zu öffnen und über persönliche Dinge zu sprechen. Erfahrungsgemäss kann ich aber sagen, dass man sich nach einem offenen Gespräch besser fühlt. Deshalb möchte ich alle ermutigen, auch über unangenehme Themen zu sprechen. So gibt man sich die Chance, den nächsten Schritt zu machen.

"Rehmann S.O.S. - Sick of Silence"
gibt Menschen eine Stimme, die vom Schicksal ausgebremst wurden. Robin Rehmann lädt Interessierte dazu ein, sich für Fragen oder ein Gespräch hinter dem Mikrofon unter sos@srfvirus.ch bei ihm zu melden.

 

Quelle

Dominic Meier, Journalist

Seit ich 12 bin lebe ich mit einem künstlichen Darmausgang

Gespräch: Robin Rehmann | Text: Yael Yimam

Seit er sieben Jahre alt ist, leidet Marcel an der chronischen Darmkrankheit Morbus Crohn. In der Schule wird er dafür gemobbt und zuhause von seiner ebenfalls Chronisch kranken Mutter geschlagen. Einen Rückzugsort hat er in seiner Kindheit nie.

Wegen Blut im Stuhlgang landet Marcel (34) als Kind beim Arzt. Dieser verweist ihn ins Krankenhaus, wo er drei Wochen lang untersucht wird. Die Ursache seines Unwohlbefindens wird dabei aber nicht gefunden. Erst später erhält Marcel beim Spezialisten die Diagnose Morbus Crohn – eine chronische Darmerkrankung. Er ist damals sieben Jahre alt. 

Zu dieser Zeit sind Forschungen zu Morbus Crohn kaum fortgeschritten und die Behandlungsmöglichkeiten demnach sehr klein. Marcel erhält lediglich Kortison. Das Medikament springt auf Morbus Crohn gut an, hat aber auch starke Nebenwirkungen. Er leidet an geschwollenen Backen und übermässigem Appetit. In der Schule schläft er vor Müdigkeit oftmals beinahe ein.

Ein Stoma als neuer Begleiter

Mit 12 Jahren wird Marcel operiert. Sein Dickdarm und die Hälfte seines Dünndarms werden entfernt. Folglich erhält er ein Stoma (eine auf der Bauchdecke liegende künstlich Öffnung des Darmausganges). Seine Gesundheit verbessert sich nach der Operation aber kaum. Die entfernten Organe können sich nun zwar nicht mehr entzünden, dafür leidet Marcel nun an stärkerem Durchfall, Mangelernährung und anderen Entzündungen.

Eine prägende Kindheit

Die Schulzeit war für Marcel nicht einfach und er wird wegen seiner Krankheit gehänselt. Besonders das Stoma fällt den Mitschüler*innen auf. Mit «Säcklischisser» und weiteren Beleidigungen muss sich Marcel tagtäglich herumschlagen.

Meine Schulzeit war schwierig und traurig.

Als wäre das Leben von Marcel nicht schon schwierig genug, erkrankt seine Mutter auch noch an einer genetisch bedingten Nervenkrankheit. Marcel ist ihren Stimmungsschwankungen ausgesetzt und muss sich mit ansehen, wie sich der Zustand seiner Mutter verschlechtert. Durch die Krankheit wird sie immer wieder aggressiv und schlägt ihn. Marcel lädt keine Freunde mehr zu sich ein und schämt sich für sein Zuhause. Die ehemalige Wohlfühloase wird zur Hölle.

Der tiefe Fall

Marcels Krankheit wird schlimmer. Er muss öfters auf die Toilette und hat stärkere Schmerzen. Dies hat auch Auswirkungen auf sein Sozialleben. Durch seine Krankheit bleibt er öfters zuhause und schottet sich so von der Aussenwelt ab. In seiner Morbus-Crohn-Laufbahn probiert der heute 34-Jährige viel aus, unter anderem auch Cannabis. Dieses hilft ihm durch Zeiten, in denen er mit starken Schmerzen zu kämpfen hat. Es wirkt sich positiv auf seinen Magen und seine Muskeln aus. Als Marcel aber mit seinem Auto in eine Polizeikontrolle gerät und sein Führerschein wegen Cannabiskonsum entzogen wird, fällt er noch tiefer. Er wird depressiv und sieht keinen Sinn mehr im Leben. Das Einzige, was ihn am Leben hält, ist seine Mutter, die er nicht alleine lassen möchte.

Ich wusste, dass mich meine Mutter braucht.

Bevor sich Marcel ganz aufgibt, meldet er sich bei seiner Vertrauensperson im Spital. Sie hilft ihm, baut ihn auf und sucht einen Psychiater. Mehrere Jahre geht Marcel zur Theraphie und bekommt Medikamente gegen seine Depression.

Seither hat er sein Leben umgestellt. Mit viel Sport, einem stabilen Umfeld und einem Verein, in dem er sich viel austauschen kann, geht es Marcel nun besser. Er hilft Menschen mit ähnlichen Schicksalen und schöpft so viel Kraft für sein eigenes Leben. Seine psychische und physische Gesundheit sind heute stabil und in gutem Zustand.

 

Seit ich 12 bin lebe ich mit einem künstlichen Darmausgang

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«Früher war das Stoma mein Albtraum – jetzt gebe ich es nicht mehr her!»

Marcel Brunner ist wie ein Phönix aus der Asche: «Es geht mir körperlich und Psychisch so gut wie schon lange nicht mehr, ich bin richtig glücklich.» Eine pure Frohnatur und Sportskanone? Weit gefehlt: Hinter dem ersten Eindruck des sympathischen Ostschweizers steckt eine unglaubliche Lebensgeschichte.

Unter dem folgenden Link können Sie die Geschichte von Marcel lesen.

 

Quelle